15-fache Brandstifterin festgenommen


María del Carmen G. G. nach der Befragung durch den Untersuchungsrichter. Foto: EFE

Mit Duftkerzen legte die 56-Jährige zahlreiche Waldbrände in der Umgebung ihres Wohnortes, die 22 Hektar Wald zerstörten

Á Coruña – Nordspanien, Südfrankreich und Portugal wurden im August von verheerenden Waldbränden heimgesucht. Allein in Galicien verbrannten innerhalb weniger Tage 6.500 Hektar Bergwald. Viele der Feuer wurden absichtlich gelegt. Für mindestens fünfzehn davon soll eine 56-jährige Frau aus dem nördlich von Santiago de Compostela gelegenen Dorf Cerceda verantwortlich sein.

María del Carmen G. G. war, nachdem der Verdacht auf sie gefallen war, von der Guardia Civil beschattet worden. Als sie am 12. August im Morgengrauen ihr Haus verließ und mit ihrem Auto in den Wald fuhr, folgten ihr die Polizeibeamten und wurden Zeugen, wie sie an sieben Stellen anhielt und Aromakerzen von langer Brenndauer im Gehölz abstellte und entzündete. Sie wurde auf frischer Tat gestellt und festgenommen.

Neun Feuerzeuge, Streichhölzer und weitere Aromakerzen wurden sichergestellt. Eines der Feuerzeuge war ironischerweise mit dem Schriftzug „Amo Galicia“ – ich liebe Galicien – verziert. Vor dem Richter machte die Beschuldigte von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Ihr wird Brandstiftung in mindestens 15 Fällen vorgeworden sowie siebenfache versuchte Brandstiftung. Sie befindet sich zurzeit in Untersuchungshaft.

María del Carmen G. G. ist vorbestraft, war jedoch noch nie wegen Brandstiftung aufgefallen. Die Feuer, die sie gelegt haben soll, brachen immer im Umkreis von zwei bis drei Kilometern um ihren Wohnort und stets in der Nähe von Wohnsiedlungen aus. Insgesamt 22 Hektar Wald wurden dadurch verbrannt. Die Nachbarn der Frau hatten den Verdacht, sie könnte für die zahlreichen Brände verantwortlich sein und arbeiteten mit der Polizei zusammen.

In der Pressekonferenz zur Verhaftung der mutmaßlichen Pyromanin trat rasch die allgemeine Empörung über fehlende Koordination der Löscheinsätze und mangelhafte Ausrüstung der Brandbekämpfer in den Vordergrund, bis die Journalisten von den Organisatoren aufgefordert wurden, keine politischen Fragen mehr zu stellen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.