490 Todesopfer seit Jahresbeginn


Mehr Flüchtlinge in einem Monat als im ganzen letzten Jahr

Im Laufe dieses Jahres wurden in Gewässern zwischen den Kanarischen Inseln und Westafrika bereits 490 Leichen von Flüchtlingen geborgen, die bei dem Versuch, über die Kanaren nach Europa zu gelangen, gescheitert sind.

Dies teilte der Vizebeauftragte für Zuwanderunsgfragen der kanarischen Regierung, Froilán Rodríguez, mit. Rodríguez bezeichnete die von ihm genannte Zahl der Toten als „dramatisch“ und erklärte, dass er seine Hoffnungen in den Rat für Zuwanderungspolitik setze, der Mitte September zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen werden soll.

Ende August informierten mauretanische Behörden über den Fund von mindestens acht Leichen in einem Immigrantenboot, das etwa eine Woche zuvor mit insgesamt 100 Flüchtlingen an Bord von der senegalesischen Küste gestartet war.

Nahezu zeitgleich berichtete die Regierungsdelegation auf den Kanaren von einem weiteren Drama. Ein Fischkutter konnte, ebenfalls vor Mauretanien, die Überlebenden eines Cayuco retten, in dem auch die Leichen von 49 vermutlich verdursteten Flüchtlingen gefunden wurden. Immer wieder werden Boote vermisst. An verschiedenen Stellen der Küste La Palmas fanden Fischer am 29. August Teile eines hölzernen Flüchtlingsbootes. Von den Menschen, die darin unterwegs waren, fehlt jede Spur.

Erdrückende Ziffer

Die Zahl illegaler Immigranten aus Afrika, die im August die Kanaren erreichten, beläuft sich auf 4.772 Personen – das sind 21 Flüchtlinge mehr als im gesamten letzten Jahr. Und schon damals galt die Lage als äußerst besorgniserregend.

Nach den 38 Bootsflüchtlingen, die am letzten Augustwochenende 90 Meilen südlich von Teneriffa gerettet wurden und den 306, die am 28. August auf Teneriffa und El Hierro ankamen, beläuft sich die tatsächliche Zahl der illegalen Einwanderer aus Afrika, die im Laufe der ersten acht Monate dieses Jahres die Kanarischen Inseln erreicht haben, auf 18.858.

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