Für Patienten im Heilungsprozess oder in palliativmedizinischer Behandlung
Teneriffa Am 23. Februar weihte eine Delegation ranghoher Politiker die erste Krankenhausstation des Nordkrankenhauses in Icod de los Vinos ein. Diese soll zur Entlastung der Notaufnahme des Universitätskrankenhauses der Kanaren (HUC) beitragen, aber auch das Nordkrankenhaus einen Schritt weiter zur Aufnahme eines ordentlichen Krankenhausbetriebes bringen.
Bisher waren der Seniorentrakt, dann das Facharztzentrum und zuletzt die Notaufnahme in Betrieb genommen worden. Nun verfügt das Nordkrankenhaus über die erste Station mit 50 Betten. Dorthin werden Patienten verlegt, die im HUC operiert wurden und die sich im Heilungsprozess befinden, deren stationärer Aufenthalt voraussichtlich weniger als drei Wochen betragen wird, soweit sie im Inselnorden leben. Auch Patienten im Sterbeprozess, die palliativmedizinisch versorgt werden müssen, werden hier aufgenommen. In der neuen Abteilung werden nur Patienten untergebracht, die vom HUC überwiesen und per speziell zu diesem Zweck ausgestattete Krankenwagen nach Icod transportiert worden sind. Auf der Station gibt es drei auf Innere Medizin bzw. Altersheilkunde spezialisierte Fachärzte, 18 Krankenpfleger, 25 Hilfskrankenpfleger, zwei Physiotherapeuten und eine Verwaltungskraft.
Weil das Nordkrankenhaus derzeit weder über Operationssäle noch über die erforderlichen Diagnostikgeräte verfügt, werden Patienten, die eines operativen Eingriffs bedürfen, oder Schwangere weiterhin das Universitätskrankenhaus HUC oder die Hospiten-Krankenhäuser aufsuchen müssen. Selbst die Notaufnahme entspricht noch nicht den üblichen Krankenhausstandards.
Trotzdem nutzten diverse Politiker die Gelegenheit, um sich bei der Einweihung der 50-Betten-Station medienwirksam zu präsentieren. Darunter befanden sich Regionalpräsident Paulino Rivero, die Leiterin des Gesundheitsressorts Brígida Mendoza, Cabildo-Präsident Carlos Alonso und mindestens acht Bürgermeister der Gemeinden des Inselnordens. Der Andrang war dermaßen groß, dass bei Besichtigung eines Stationszimmers einige Politiker auf dem Gang bleiben mussten. Kanarenpräsident Rivero erklärte, die Station werde zur Entlastung der Notaufnahme des HUC beitragen. Insgesamt sei eine Verbesserung der Lage in den Notaufnahmen von äußerster Dringlichkeit, womit der noch amtierende Regionalpräsident auf die extreme Überfüllung dieser Stationen an beiden Universitätskrankenhäusern auf Teneriffa, aber auch an den Kliniken anderer Inseln, anspielte. Demnach sei es „dringend“, die Notaufnahmen zu erweitern und zu verbessern. In den kommenden Wochen würden an beiden Universitätskrankenhäusern Teneriffas diesbezüglich Verbesserungen durchgeführt. Sowohl in der Notaufnahme des HUC als auch des Krankenhauses Nuestra Señora de la Candelaria (HUNSC) müssten die Abteilungen neu organisiert und den Anforderungen entsprechend ausgestattet werden.
Tatsächlich plant das Gesundheitsressort den Bau eines neuen Gebäudes beim HUNSC, das sowohl eine moderne Notaufnahme als auch ein Parkhaus aufnehmen soll. Für das HUC liegt ebenfalls ein Projekt vor, das jedoch weniger weit fortgeschritten ist.
Einige Tage nach der Einweihung übte Manuel Domínguez, Bürgermeister von Los Realejos und Präsident der Partido Popular (PP) auf Teneriffa, harte Kritik und erklärte, bei dem Nordkrankenhaus handele es sich, zumindest im aktuellen Zustand, um einen „Scherz“. Der Regionalregierung warf er vor, der Bevölkerung ein unvollständiges Krankenhaus als solches „verkaufen“ zu wollen. Doch „die Bürger sind intelligent und sich darüber bewusst, dass es in Buen Paso derzeit nur ein Ärztezentrum und ein Pflegeheim gibt“. Auf der neuen Station würden sich ausschließlich im Universitätskrankenhaus operierte Patienten erholen.
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