Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)
Das alte Jahr endete mit verhalten optimistischen Nachrichten zum Dauerbrenner Euro-Schuldenkrise: Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Kreditwürdigkeit von Griechenland angehoben, und die EU-Kommission verkündete, dass sich das Wirtschaftsklima verbessert habe.
Anfang Januar konnten Italien und Spanien problemlos neue Kredite am Markt aufnehmen. Das klingt alles gut, und die Märkte waren in den vergangenen Wochen auch positiv beeindruckt. Allerdings: Grundlegend hat sich nichts verbessert. Auch in diesem Jahr müssen die Eurostaaten Hunderte Milliarden Euro an Schulden neu finanzieren. Von einem funktionierenden freien Markt kann niemand mehr sprechen, denn die Zentralbanken haben im vergangenen Jahr die Märkte mit Liquidität gefüttert. Die Funktion des Marktpreises als verlässliches Risikomaß wurde dadurch ausgehebelt – die Entspannung ist also trügerisch. Irgendwann werden wir uns alle fragen: Kann Liquidität allein wirklich alles lösen?
Nicht viel anders sieht es bei den amerikanischen Wirtschaftsnachrichten aus: Die wichtigen Indizes S & P 500 und Dow Jones werden bald wieder ihre Bestmarken erreichen und stoßen damit zum dritten Mal seit 2000 an ihre Obergrenze. Können sie noch weiter steigen? Der US-Konzern Alcoa hat soeben als erste Firma ein hervorragendes Ergebnis für 2012 präsentiert. Der Vorstandsvorsitzende Klaus Kleinfeld hat einen satten Gewinn vermeldet. Die Anleger sind zufrieden und die Aktie steigt. Aber schaut man sich das Ergebnis an, sind die wesentlichen Gründe für das gute Ergebnis: billigere Energie und Rationalisierungen. Beides wird es nicht immer geben. Auch die Konsumenten in Amerika haben wieder Mut gefasst. Im Dezember betrug die Neuverschuldung bei den Konsumentenkrediten 16 Milliarden gegenüber 14 Milliarden US-Dollar im Vormonat.
Zusammengefasst kann man also festhalten: Die staatlichen und privaten Kredite steigen weiter – aber die Verschuldung kann nicht ewig wachsen. In Zukunft werden wir alle sparen müssen. Das wird sich auch auf die Umsätze und Gewinne der Firmen auswirken. Sie werden zukünftig wohl eher schrumpfen als in den Himmel wachsen.
Dennoch – und dies zeigt die Tabelle ganz deutlich – Sachanlagen wie Aktien und Rohstoffe schlagen langfristig gesehen reine Geldanlagen wie festverzinsliche Wertpapiere (Renten). Auch wenn in den letzten fünf Jahren die vermeintliche Sicherheit gesiegt hat.
Die richtige Entscheidung bei der Geldanlage zu treffen, wird auch weiterhin schwierig bleiben. Schauen wir uns zwei historische Aussagen an:
Freiherr von Richthofen (Der rote Kampfflieger, 1917): „Schnell überzeugten wir ihn, dass ein Krieg ausgeschlossen sei, und feierten weiter. Am nächsten Tag rückten wir ins Feld.“
Erich Kästner („Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“, 1931): „Ein Herr, der vor ihnen auf dem Trottoir langfuhr, trat plötzlich aufs Pflaster, zog einen Telefonhörer aus der Manteltasche, sprach eine Nummer hinein und rief: ‚Gertrud, hör mal, ich komme heute eine Stunde später zum Mittagessen.‘“
Beide Beispiele machen zwei Dinge klar: 1. Vor Überraschungen sind wir alle nicht gefeit. 2. Eine Vision oder Prognose, die sich am Ende zwar als richtig erweist, eignet sich nicht für Investitionen, wenn erst die übernächste Generationen erkennt, dass sie sich bewahrheitet hat. Deswegen lautet unsere Empfehlung seit Jahren: Diversifizieren Sie Ihre Geldanlagen. Sie brauchen sowohl Sachanlagen (Aktien) als auch Finanzanlagen (festverzinsliche Wertpapiere). Auf eines sollten Sie aber achten: Wir fahren im Moment auf Sicht. Sie sollten sich daher also kein Anlageprodukt ins Portfolio legen, mit dem Sie sich langfristig binden.
Mehr Informationen?
Haben Sie Interesse? – Dann wenden Sie sich unter der Telefon-Nr.: 922 575496 an Herrn Robert Burlon oder unter 0041 79 4207493 an Herrn Ottmar Beck. Vom 12. bis 19. März 2013 stehe ich Ihnen auch gerne in Teneriffa zu einem Gespräch zur Verfügung.
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