Bis zu vier Grad heißere Sommer


Neue Studie zum Klimawandel

Eine kürzlich veröffentlichte Studie des französischen „Laboratoire des Sciences du Climat et de l’Environnement“ (Labor für Klima- und Umweltwissenschaften) hat sich mit den möglichen regionalen Auswirkungen einer weltweiten Temperaturerhöhung um durchschnittlich zwei Grad beschäftigt.

Madrid – Zwei Grad Klimaerwärmung, das haben die Länder der Vereinten Nationen beschlossen, sollen nicht überschritten werden, auch wenn bisher keine wirksamen Maßnahmen erfolgt sind, die dies gewährleisten könnten. Dennoch hat sich das französische Institut diese Grenze als Maßstab genommen, um zu untersuchen, was das Erreichen dieses globalen Wertes für verschiedene regionale Räume bedeutet. Die Forscher haben zu diesem Zweck mit fünfzehn verschiedenen regionalen Klima-Modellen gearbeitet und mehrere mögliche sozioökonomische Entwicklungen der Menschheit durchgespielt. Sie rechnen damit, dass zwei Grad globaler Erwärmung gegenüber dem Klima der vorindustriellen Zeit schon Mitte dieses Jahrhunderts erreicht werden.

Die Arbeit der Wissenschaftler ergab, dass die Klimaerwärmung nicht überall auf der Erde gleichmäßig stattfinden würde. Zwei Grad weltweit würden beispielsweise für die Iberische Halbinsel um drei bis vier Grad höhere Temperaturen im Sommer bedeuten. Die Höchsttemperaturen würden in den heißesten europäischen Landstrichen in Spanien, Portugal und Frankreich 40 Grad Celsius deutlich überschreiten und die dort schon vorhandenen Probleme der Trockenheit noch verschärfen. In Ländern wie Schweden und Russland dagegen würde der Unterschied besonders im Winter auffallen, da dieser um bis zu sechs Grad wärmer ausfallen würde.

In Zentral- und Nordeuropa wird sich dagegen voraussichtlich die Regenmenge deutlich erhöhen, damit einhergehend soll es auch mehr extreme Niederschläge geben, was die Gefahr von Überschwemmungen verschärft. Nach Schätzungen der europäischen Umweltbehörde wurden durch extreme Wetterphänomene in den letzten zehn Jahren wirtschaftliche Verluste im Wert von 50 Milliarden Euro verursacht.

Was die Auswirkungen auf die Bewohner der verschiedenen Regionen angeht, legt die Studie den Schluss nahe, dass in Südeuropa die Sterblichkeit und gesundheitliche Probleme, die durch die Hitze im Sommer verursacht werden, durch diese Entwicklung zunehmen. Im Norden sieht es anders aus, dort könnten die höheren Temperaturen im Winter eher einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben. Auch die Heizkosten würden dadurch geringer. Dem steht gegenüber, dass die Ökosysteme leiden werden und der Wintersport-Tourismus zurückgehen werde.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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