Der König des Wandels


Don Juan Carlos hat wesentlich dazu beigetragen, dass Spanien seit 30 Jahren eine Demokratie ist

„Du musst dir den Thron hier Tag für Tag neu verdienen“. Dieser Satz von König Juan Carlos verdeutlicht seine Einstellung zu seiner Aufgabe als Staatsoberhaupt. Sein unbestrittener Einsatz für die Demokratie hat es möglich gemacht, dass in Spanien der Übergang von der diktatorischen Franco-Ära (1939-1975) zur Demokratisierung fast ohne Blutvergießen verlaufen ist.

Madrid – Ein Blick auf die Kindheit und Jugend von Juan Carlos genügt jedoch, um sich bewusst zu machen, wie überraschend es im Grunde war, dass er sich von Anfang an als konstitutioneller Monarch in einer parlamentarischen Demokratie sah und auch so verhielt. Denn in seiner Kindheit und Jugend wurde er auf eine ganz andere Rolle vorbereitet. Der Enkel des letzten spanischen Königs Alfons XIII. sollte nämlich mit dessen Einverständnis im Franco-Spanien zu einer Marionette des Faschismus herangezogen werden. Im Alter von zehn Jahren musste er dafür seine Familie im portugiesischen Exil verlassen, um in Madrid nach den „Werten“ der Militärdiktatur Francos erzogen zu werden. Doch trotz des jahrelangen faschistischen Drills trat er, als es Ernst wurde, ohne zu zögern für die Demokratie ein.

So konnte ein Putschversuch vereitelt werden, der ohne sein Zutun Spanien mit Sicherheit um Jahrzehnte zurückgeworfen hätte. Als einige Militärmitglieder unter dem Obristen Antonio Tejero am 23. Februar 1981 das Parlament besetzten, kommandierte Juan Carlos die Truppen zurück in die Kasernen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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