Der Rabe von Samarine


© Wochenblatt

Buchtipp

Immer ist die Landschaft, die einsame Landschaft, ein wesentlicher Teil in den Geschichten der beiden kanarischen Klassiker, und es lässt sich leicht verfolgen, wie diese Einsamkeit den Menschen formt.

Die Menschen sind Prototypen einer Insellandschaft: der alte Fischer, der Fährmann, der Kneipenwirt, um nur einige zu nennen. Es sind Reminiszenzen an eine dörflich-maritime Welt, nach der man heute schon suchen muss. – Sie darf nicht in Vergessenheit geraten. Diese Welt ist keineswegs heil. Sie entspricht nicht gewissen Klischees, mit denen der fremde Betrachter die Kanaren belegt. Latent ist oft Bedrohung spürbar, die sich wie eine Wand zwischen die Menschen schiebt. Die Geschichten erschlie­ßen uns einen weiten Inselkosmos, der dank der überbordenden Erzählkraft verführerisch wirkt, selbst wenn die Szenerie Richtung Unterwelt führen kann …

Teneriffa, das Anaga-Gebirge, kanarische Städte, Lanzarote – und immer sind es auch imaginäre Inseln – entstehen in intensiven Bildern vor den Augen der Leserinnen und Leser. Mitreißende Schönheit von Landschaft und Meer, das Leben der Fischer, Bauern und Wanderer, doch genauso die Einsamkeit, das Ausgeliefertsein an die Natur und an manchmal absurde, grausame Regeln einer Gesellschaft zu Zeiten Francos  … Die Autoren verfügen über das Geheimnis, diese Momentaufnahmen zu einem Spannungsbogen zusammenzufügen, der in Staunen versetzt. Kritiker sprechen von der Magie ihres Erzählens.

Die Autoren

Rafael Arozarena und Isaac de Vega (*1920) verband eine über 50 Jahre lange Freundschaft. 1955 gründeten sie die Autoren-Gruppierung FETASA, die sich zu einer »Insel der Freiheit im Meer des Franco-Regimes« entwickelte. Arozarena über FETASA: »Wir wollen die Welt ohne jede Vorbelastung durch Religion oder andere fremde Ansätze zum Weltverständnis sehen, quasi mit den Augen eines neugeborenen Kindes.« Beide wurden mit dem Premio Canarias de la Literatura ausgezeichnet. Rafael Arozarena schrieb mit „Mararía“ den bekanntesten Roman kanarischer Literatur.

Das Buch ist ausgewählt, aus dem Spanischen übersetzt und mit einem Vorwort versehen von Gerta Neuroth.

ISBN 978-3-88769-779-2

Euro 12,-

konkursbuch Verlag

Claudia Gehrke

PF 1621

D-72070 Tuebingen

Tel . 0049 (0) 7071-78779

und ++66551

www.konkursbuch.com

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