Deutsches Mädchen stürzte im Hotelgarten in einen Kaktus


© EFE

Lebensrettende Operation in der Kinderherzchirurgie

Vor wenigen Tagen wurde auf Gran Canaria die Wichtigkeit der Aufrechterhaltung der Kinderherzchirurgie im Hospital Materno Infantil de Canarias belegt. Ein dreijähriges deutsches Mädchen, das mit seinen Eltern einen Ferienaufenthalt in einem Hotel im Süden der Insel verbrachte, erlitt einen Unfall.

In der Kinderherzchirurgie dieser Entbindungs- und Kinderklinik – der einzigen auf den Kanaren – wurde die lebensrettende Notoperation durchgeführt, von der sich die kleine Emilia nun gut erholt.

Wie die Inselzeitung „La Provincia“ berichtete, stürzte das Kind im Hotelgarten vornüber in einen Kaktus und erlitt Verletzungen durch die spitzen Stacheln des Feigenkaktus (Opuntia). Glücklicherweise konnte durch das rasche Eintreffen des Notarztes und die schnelle Einlieferung in die Kinderherzchirurgie des Hospital Materno Infantil das Leben von Emilia gerettet werden. Ein besonders langer Stachel hatte die Brust des Mädchens durchbohrt und das Herz getroffen, was zu einem Perikarderguss führte.

Wie die Spezialisten des Krankenhauses mitteilten, wurde in einer Notoperation das Blut aus dem Herzbeutel entfernt, was an sich keine komplizierte Operation sei, jedoch absolut lebenswichtig. Ein Perikarderguss kann insofern lebensbedrohlich sein, als er zu einer Herzbeuteltamponade führen und dabei die Funktion des Herzens beeinträchtigen kann.

Emilias Vater, selbst Anästhesist, lobte im Gespräch mit der Zeitung „La Provincia“ die Einrichtungen und Ausstattung des Krankenhauses sowie die Behandlung und Betreuung im Materno Infantil.

Mit dem glücklichen Ausgang sehen sich die Gegner der Schließung dieser Abteilung in ihrem Einsatz bestätigt. Die Kinderherzchirurgie stand im November 2012 kurz vor der Schließung, doch der enorme Protest der Betroffenen und der öffentliche Druck bewegten die Regionalregierung zu dem Entschluss, die lebenswichtige Station aufrechtzuerhalten, die schweren Fälle jedoch an Kliniken auf dem Festland zu überweisen.

Grund für die drohende Schließung war das ausgelaufene Abkommen mit der Stiftung San Donato in Mailand, das während der letzten fünf Jahre in Kraft war. In dieser Zeit kamen Kinderherzspezialisten aus Italien regelmäßig ins Materno Infantil, um besonders komplizierte Eingriffe vorzunehmen.

Um die Kinderherzchirurgie in Las Palmas aufrechtzuerhalten wird nun ein ähnliches Abkommen mit dem Hospital Vall d’Hebron in Barcelona angestrebt, um die Kinder mit angeborenen Herzfehlern dorthin überweisen zu können, während Patienten, für die ein Transport nicht infrage kommt, weiterhin in Las Palmas operiert und behandelt werden.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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