Bartgeier-Küken wurde umgesiedelt
Keine zwei Monate alt, ging das mittlerweile Atilano getaufte, in der Zuchtstation von La Alfranca in Pastriz (Zaragoza, Aragón) im März geschlüpfte Bartgeier-Küken (das Wochenblatt berichtete) auf seine erste längere Reise, allerdings anstatt mit der eigenen Flügel- erst einmal mit Motorkraft.
Huesca – Atilano wurde in einem Pkw zum Nationalpark von Ordesa und Monte Perdido (Huesca, Aragón) zu seiner weiteren „Ausbildung“ gebracht. Nach fast vier Stunden Autofahrt wurde das erschreckte, piepsende Küken in sein künstliches, mit Schafwolle ausgelegtes Nest gelegt. Gerardo Báguena, Leiter der Zuchtstation, kam diese Aufgabe zuteil, und der stolze Kükenvater erklärte, nun werde Atilano von seinen Artgenossen mehr über deren hierarchische Strukturen und Sozialverhalten erfahren und alles lernen, was ein Bartgeier wissen muss. Báguena, auch Vizepräsident und Direktor der uneigennützigen Organisation zur Erhaltung der Bartgeier, erklärte, Atilano werde durch das Imitieren ein Verhaltensmuster erlernen.
Wie das Küken in die Schule geht? Gar nicht, denn Atilano kann ganz bequem von seinem Fenster aus den Fressplatz der Greifvögel beobachten, an dem immer dienstags und freitags große Mengen Schafsfüße ausgelegt werden, an denen sich u.a. die Bartgeier der nahen Pyrenäen gütlich tun.
Nach Abschluss seiner „Ausbildung“ soll Atilano für die Wiederansiedlung seiner Art im Nationalpark Picos de Europa (Asturien) sorgen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]