175 spanische Autoren stellen ihre Werke vor
Madrid/Frankfurt – Sie hat auf sich warten lassen, aber endlich findet sie wieder statt: Die Frankfurter Buchmesse. Diese wichtige Veranstaltung des internationalen Buchmarktes findet ein Jahr später als ursprünglich geplant war, statt: Vom 19.10. bis 23.10.2022, und bei dieser Gelegenheit ist Spanien Gastland. Es ist 31 Jahre her, dass Spanien für diese große Verlagsmesse in Frankfurt als Ehrengast ausgewählt wurde. Messedirektor Jürgen Boos erläuterte, dass „die Auswahl eines Gastlandes auf der Grundlage der für deutsche Leser wichtigen Themen getroffen wird“. Er lobte die neue Generation spanischer Autoren, „die mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln interessante Themen aufgreifen“. Mehr als 400 Bücher spanischer Autoren sind auf Deutsch erhältlich, unter anderem dank eines Förderprogramms in Höhe von 800.000 Euro.
Umfassendes Programm
Insgesamt beläuft sich der Etat für diese Reise der spanischen Literatur nach Frankfurt auf 12 Millionen Euro. Nach Ansicht des Ministers für Kultur und Sport, Miquel Iceta, sollte dieser Betrag nicht als Ausgabe, sondern als „Investition“ betrachtet werden. Die spanische Delegation umfasst sowohl große Verlagsgruppen als auch kleinere unabhängige Verlage. Das Programm auf der Messe bietet täglich Vorträge und Gespräche, an denen unter anderem Fernando Aramburu („Patria“) und Ferrán Adriá (Michelin-Sternekoch) teilnehmen werden. Außerdem werden zwei bedeutende Persönlichkeiten der Verlagsgeschichte geehrt: Jorge Herralde, Gründer des Verlages „Anagrama“ im Jahr 1969 in Barcelona, und die im Jahr 2015 verstorbene Literaturagentin Carmen Balcells. Sie wurde von den Autoren sehr geschätzt, da es ihr gelang, Verträge auf Lebenszeit abzuschaffen und zeitlich begrenzte Abtretungsklauseln für Bücher einzuführen. Ferner werden zwei kürzlich verstorbene Autoren, die dem deutschen Publikum besonders am Herzen liegen, geehrt: Almudena Grandes („Kleine Helden“) und Carlos Ruiz Zafón („Der Schatten des Windes“).
Alle Sprachen vertreten
„Die Vertretung, sowohl von literarischen Gattungen als auch von Literatur in allen Sprachen, ist einer der Pfeiler des Programms“, kündigte Iceta an. Weit davon entfernt sind polemische Erfahrungen wie im Jahr 2007, als Katalonien Gastland war und sich dafür entschied, katalanische Autoren, die auf Spanisch schreiben, auszuschließen. „Die Förderung aller Sprachen ist eine Aufgabe des Staates, und das ausgearbeitete Programm ist ohne die Einbeziehung aller Sprachen nicht denkbar“, betonte der Minister.
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