Empörte wollen Zelte nicht abbrechen


© EFE

Indignados der Plaza de La Candelaria wollen ihren Protest „unbefristet“ fortsetzen

Nicht nur in Madrid, Barcelona und anderen spanischen Großstädten campieren die indignados, die Empörten, wie sich die Aktivisten der Bewegung „Democracia Real Ya!“ (Echte Demokratie, Jetzt!) nennen.

Auch auf den Kanaren haben sie auf verschiedenen öffentlichen Plätzen ihre Zelte aufgeschlagen. In Santa Cruz haben die Unzufriedenen die direkt an der Plaza de España gelegene Plaza de La Candelaria als Lager gewählt. Hier wollen sie ihre Protestaktion auf unbefristete Zeit fortsetzen, zumindest aber bis zum 12. Juni, an dem eine Lagebesprechung erfolgen soll. Zwischen McDonalds, einer Bank und Zara haben die Aktivisten ein kleines Dorf aus gut dreißig Zelten aufgeschlagen, in dem es an nichts zu mangeln scheint. Es gibt ein Bibliothekzelt, ein Küchenzelt, ein Kindergartenzelt, ein Multimediazelt und sogar einen ökologischen Gemüsegarten.

Wie ein Sprecher der indignados, Alberto Bueno, der Nachrichenagentur EFE mitteilte, wird derzeit eine Protestaktion in Form einer sogenannten cacerolada [Lärmender Protest mit Töpfen und Pfannen] vorbereitet, die am 11. Juni, dem Tag der Gemeinderatsbildung vor dem Rathaus von Santa Cruz stattfinden wird. Sollten sie zwischenzeitlich von der Polizei zur Räumung der Plaza aufgefordert werden, haben sie vereinbart, sich jeden Tag aufs Neue um 20.00 Uhr dort zu versammeln. Auch der spanienweit angekündigten Protestkundgebung am 19. Juni wolle man sich anschließen, erklärte Bueno. „Wir wollen weiter campieren, damit unser Kampf sichtbar bleibt, denn wir haben unsere Ziele noch nicht erreicht“, sagte er. Welche Ziele damit genau gemeint sind, wird immer undeutlicher. Mal forderten die zumeist jungen Protestler die Bürgerschaft mit Aktionen wie „Lass Dir nicht das Blut aussaugen, spende es“ zur Blutspende als Zeichen der Solidarität auf, an einem anderen Tag empörten sie sich über die schlechte Betreuung der Obdachlosen in der Hauptstadt, für die es im städtischen Obdachlosenheim nicht genügend Plätze gibt. Die Obdachlosen haben in dem Camp an der Plaza de La Candelaria ein einstweiliges Zuhause gefunden und werden zum Teil von den Aktivisten verköstigt. Die Forderungen der indignados sind vielseitig: Arbeitsplätze, bezahlbare Wohnungen, Ende der Korruption in der Politik, gegen deren etablierte Parteien sich die Wut hauptsächlich richtet.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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