Es gibt wieder mehr Millionäre in Spanien


Die Wirtschaftskrise, die auch Spanien in den letzten Jahren erschütterte, hat vor allem die Mittelschicht getroffen und die Menschen, die auch vorher schon arm waren. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, hat in einer Ana- lyse, die kürzlich veröffentlicht wurde, festgestellt, dass die Wirtschaft in Spanien schneller wächst, als in jedem anderen EU-Land. 3,1% waren es im vergangenen Jahr. Doch von dem wirtschaftlichen Aufschwung profitierten längst nicht alle Spanier. In den letzten Jahren hat das soziale Gefälle erheblich zugenommen.

Die vermögende Schicht der spanischen Gesellschaft hat nach den Untersuchungen der OECD die Wirtschaftskrise, die insbesondere durch eine enor­me Immobilienblase, die vor rund zehn Jahre platzte, ausgelöst worden ist, relativ gut überstanden. Doch die Mittelschicht der Bevölkerung ist gewaltig geschrumpft und Menschen mit kleinen Einkommen waren die größten Verlierer der Krise.

Die Zunahme der Armut in Spanien lässt sich deutlich an den Daten des Statistikinstituts INE erkennen – Spanien ist eines der EU-Länder mit der größten sozialen Ungleichheit.

Bis 2013 war die Arbeitslosigkeit in Spanien auf 27 Prozent gestiegen. Damals hatte die Regierung von Mariano Rajoy ein neues Arbeitsgesetz beschlossen, um den Arbeitsmarkt zu liberalisieren. Die Entlassungen, aber auch Neueinstellungen, waren erleichtert worden, und die Arbeitslosenquote ging nach und nach zurück und liegt inzwischen bei etwas über 17 Prozent. Doch ist nicht alles Gold, was glänzt. Die meisten Arbeitsverträge sind befristet, und was noch schwerer wiegt: Im Niedriglohnbereich liegen die Löhne um fast ein Drittel unter dem Niveau vor der Wirtschaftskrise. Ganz besonders sind junge Menschen davon betroffen. Ihre Zukunft sieht düster aus.

Dafür ist die Liste der Reichen in Spanien wieder länger geworden. Im Jahr 2016 sind mehr als 7.000 neue Millionäre hinzugekommen, während die Zahl der Menschen, die in prekären Verhältnissen leben, erheblich angewachsen ist.

Es handelt sich hierbei um Daten und Fakten, die sich auf nationale Werte beziehen. Hier auf den Kanaren liegt nicht nur die Arbeitslosenquote mit 24,9% (bei den unter 25-Jähringen sind es 50,6%) wesentlich höher, neben dem Tourismus gibt es auch nur wenige Alternativen für die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Während der Jah­re des Immobilien-Booms sind viele Menschen aus der Landwirtschaft in das Baugewerbe abgewandert und mussten sich, als die Bauwirtschaft aufgrund der Krise fast komplett zusammenbrach, in die Schlangen vor den Arbeitsämtern einreihen. Seither ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen nach wie vor groß, und viele Familien leben in Armut und sind auf Hilfe angewiesen.

Wir freuen uns darüber, dass wir von unseren Lesern immer wieder großherzige Spenden erhalten, um bedürftigen Familien zu helfen.

Frau Elfriede Pieper hatte Geburtstag und bei ihrer Feier eine Sparbüchse bei ihren Gästen herumgereicht, um für die Wochenblatt-Aktion „Aus Geben wächst Segen“ zu sammeln. Stolze 275 Euro kamen zusammen. Herr Dr. Helmut Kreil und Frau Kubitscheck haben im Katholischen Gemeindezentrum Haus Michael Vorträge gehalten und dabei 76 Euro für unsere Spendenaktion eingenommen. Herr Rudi Schlienz aus Bad Säckingen hat 100 Euro auf unser Spendenkonto überwiesen und eine nette Dame, die anonym bleiben möchte, schickte 250 Euro. Ihnen allen ein ganz herzliches Dankeschön.

Der ehemalige Inselpräsident Ricardo Melchior ist Schirmherr unserer Spendenaktion.

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