Die alte Schutzhütte des Bergwandervereins war schon lange ungenutzt
Teneriffa – Im Zuge der geplanten „Landschaftsrestaurierung“ im Teide-Nationalpark wurde Anfang Juli mit dem Abriss eines alten Gebäudes begonnen, das direkt an der Straße TF-21 liegt. Die Leiterin des für Naturgebiete zuständigen Inselamtes, Isabel García, teilte mit, dass die alte Schutzhütte des Bergwandervereins schon lange nicht mehr genutzt wurde und auch nicht mehr den Anforderungen entsprechen würde. Mit dem Verein „Grupo Montañero de Tenerife“ wurde bereits vor einiger Zeit ein diesbezügliches Abkommen getroffen und ihm ein anderes Gebäude bei El Portillo als Unterkunft überlassen.
Das Gebäude war ursprünglich in den 50er-Jahren als Unterkunft für die Arbeiter errichtet worden, welche die Straße durch den Nationalpark bauten. Später wurde es dem Bergwanderverein überlassen, der es als Unterkunft und Lager nutzte. Im Jahr 2017 ist ein Abkommen mit dem Verein getroffen worden, damit das Cabildo wieder über das Gebäude verfügen kann.
Isabel García erklärte, dass das Abrissprojekt die komplette Landschaftsrestaurierung, sprich die Rückversetzung des Geländes in den Ursprungszustand, vorsehe. So ist auch eine Aufforstung mit endemischer Flora vorgesehen.
Auch die alten Häuser des „Sanatoriums“
sollen verschwinden
Als vor 18 Jahren der neue Nutzungs- und Verwaltungsplan für den Nationalpark verabschiedet wurde, sind darin neben der alten Schutzhütte des Bergwandervereins noch weitere Gebäude zum Abriss verurteilt worden. Die als „Casas del Sanatorio“ bekannten Häuschen, die in einem Lavafeld am Fuße des Teide vor vielen Jahrzehnten gebaut wurden und sich in Privatbesitz befinden, sind der Nationalparkverwaltung schon lange ein Dorn im Auge. Unter anderem, weil sie durch mangelhafte sanitäre Einrichtungen angeblich das Grundwasser verunreinigen. Man erreicht die Häuser nur nach einem längeren Fußmarsch auf dem Weg, der gegenüber der Seilbahnstation in das Lavafeld hineinführt.
Einige Häuser, die bis vor einigen Jahren noch als Zweitwohnsitz oder Wochenendhäuser dienten, wurden bereits enteignet. Sobald alle Enteignungsverfahren abgeschlossen sind, soll der Abriss beginnen.
Die Steinhäuser wurden Anfang des 20. Jahrhunderts als Teil der Pläne für ein „Sanatorium“ für Lungenkranke errichtet. Diverse Ärzte hatten festgestellt, dass das Klima und die Höhenluft der Cañadas Patienten mit Atemwegserkrankungen wie Tuberkulose helfen konnte. So entstand die Idee für den Bau einer Lungenheilstätte am Teide. In den 30er- und 40er-Jahren wurden Unterkünfte für Ärzte und Patienten sowie Ställe gebaut. Das Heranschaffen des Baumaterials war damals ohne ein ausgebautes Straßennetz eine beschwerliche Angelegenheit. Das Sanatorium wurde allerdings nie vollendet, und die Erklärung der Cañadas del Teide zum Nationalpark im Jahr 1954 markierte das Ende des Projekts.