Bürgerbewegung startet erfolgreiche Unterschriftenaktion und ruft zu einer Protestkundgebung auf
Die Pläne für den Bau eines Fünfsternehotels unmittelbar am Strand von La Tejita in Granadilla scheiden die Geister. Während das Cabildo keine Veranlassung für eine Umweltverträglichkeitsprüfung sieht, weil das Grundstück als Bauland mit Erschließungsplan ausgewiesen ist, haben sich verschiedene politische Parteien und Umweltschützer der Bürgerbewegung „Salvar La Tejita“ angeschlossen.
Die umstrittenen Pläne für den Bau eines Luxushotels beim Strand La Tejita in Granadilla de Abona werden nun von einer neu gegründeten Bürgerplattform bekämpft, die sich „Salvar La Tejita“ nennt. Für den 27. Februar plant die Plattform eine Demonstration gegen das Bauvorhaben. Um 12.00 Uhr wollen sich die Gegner des Hotelprojekts an der Plaza Weyler in Santa Cruz treffen, um von dort aus bis zur Plaza de La Candelaria zu marschieren, wo ein Manifest verlesen werden soll.
Die Nachricht von dem Neubauprojekt gelangte kurz vor Jahresende 2015 an die Öffentlichkeit, als Granadillas Bürgermeister Jaime González Cejas (PSOE) mitteilte, dass die Gemeinde das Projekt genehmigen werde. Dieses umfasst den Bau eines Luxusresorts der Fünfsternekategorie auf einem 26.000 Quadratmeter großen Areal, das praktisch direkt an den Strand angrenzt. Das „La Tejita Luxury Beach Resort“ ist ein Projekt des galicischen Bau- und Immobilienunternehmens Viqueira, das beim Strand von La Tejita unter dem Namen Sotavento bereits eine Apartmentanlage sowie das nahegelegene Einkaufszentrum „La Tejita Street Market“ gebaut hat.
Auf die Bekanntmachung des neuen Hotelprojektes folgte eine Protestflut. Die Unterstützer der Bürgerbewegung „Salvar La Tejita“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Bau eines Luxushotels direkt am Strand von La Tejita zu verhindern, werden immer zahlreicher. Innerhalb eines knappen Monats wurde eine entsprechende Petition auf Change.org von mehr als 92.000 Personen unterschrieben. Die Bürgerplattform wird von den Umweltschutzorganisationen ATAN (Asociación Tinerfeña de Amigos de la Naturaleza), Ben Magec – Ecologistas en acción und Ecoocéanos ebenso unterstützt wie von den Parteien Los Verdes de Canarias, Podemos, Alternativa Sí se Puede und Izquierda Unida Canaria. Ihre Ablehnung richtete sich nicht nur gegen das Projekt, sondern generell gegen die weitere Bebauung dieses Küstenstreifens, der im Vergleich zu anderen Küstengebieten der Insel bislang noch in einem geradezu jungfräulichen Zustand ist.
Cabildo sieht keine Veranlassung zur Ausarbeitung eines Gutachtens
Das umstrittene Projekt wurde Anfang Februar auch Thema in einer Ratssitzung des Cabildos. Die Fraktion der Protestpartei Podemos interessierte sich für die Frage, ob es nicht Aufgabe der Inselverwaltung sei, die schließlich für den Schutz des Naturreservats Montaña Roja und seiner Umgebung zuständig sei, ein entsprechendes Gutachten zu erstellen. Podemos-Sprecher Julio Concepción stellte infrage, ob ein Fünfsternehotel an diesem Ort eine Umweltverträglichkeitsprüfung bestehen würde.
Podemos lehne den Bau eines Hotels an der Küste Granadillas ab und halte das Vorhaben für ein „Attentat auf die Umwelt“, erklärte Concepción weiter. Die Inselverwaltung habe die Pflicht, dieses einzigartige, zum Vogelschutzgebiet erklärte Habitat zu schützen.
Der Leiter des Inselumweltamtes, José Antonio Valbuena, erklärte auf die Frage des Podemos-Sprechers, dass sein Amt keine Veranlassung zur Ausarbeitung eines Gutachtens sehe, da das Grundstück, auf dem das Hotel entstehen soll, als Bauland mit Erschließungsplan eingestuft sei.
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