Preise befinden sich mittlerweile auf dem Niveau von vor neun Jahren
Das überschüssige Angebot, die fehlende Nachfrage und die erschwerte Finanzierung haben dafür gesorgt, dass die kanarischen Immobilienpreise mittlerweile auf den Stand von 2003 abgesackt sind.
Laut den neuesten Daten des Ministeriums für Inlandsentwicklung sind die Immobilien auf den Kanaren im dritten Quartal 2012 um 4% günstiger geworden. Ende September kostete der Quadratmeter im Schnitt 1.324 Euro, fast 12% weniger als noch vor einem Jahr. Damit wird der Durchschnittspreis von Ende 2003 (1.330 Euro) sogar noch unterschritten. Neue Immobilien wurden sogar um 17% erschwinglicher.
Landesweit verbilligten sich die Immobilien innerhalb eines Jahres um 10%; der durchschnittliche Quadratmeterpreis pendelte sich mit 1.566 Euro auf das Niveau von Mitte 2004 ein. Im Regionalvergleich hoben sich das Baskenland als teuerste Region (2.508 Euro) und Kastilien-La Mancha (1.039 Euro) als günstigste Region hervor. Die Kanarischen Inseln liegen im Mittelfeld.
Experten machen insbesondere die fehlende Nachfrage, begründet auf den knappen Familieneinkommen und dem abgebremsten Kreditfluss, für den Preiseinbruch verantwortlich, der auf den Kanaren Anfang 2009 einsetzte. Auch der Überschuss an Immobilien – laut dem Ministerium standen am Jahresanfang rund 41.700 Objekte auf den Kanaren zum Verkauf – trägt zum Preisverfall bei.
Ramón Pérez, Präsident der Vereinigung kanarischer Bauträger und Investoren (Aempic), prophezeite, dass der Abwärtstrend weiter anhalten werde. Schuld daran sei die baldige Geschäftsaufnahme der spanischen „Bad Bank“. Die Sareb (Sociedad de Gestión de Activos Procedentes de la Reestructuración Bancaria, S.A.), die die Immobilien und Hypotheken der verstaatlichten Banken übernimmt, wird die Objekte zu äußerst günstigen Preisen auf den Markt bringen. Von durchschnittlich 63% Rabatt ist die Rede.
Der stagnierende Immobilienmarkt macht den kanarischen Agenturen stark zu schaffen. Einzige Ausnahme sind die russischen Immobilienbüros im Süden Teneriffas, die einen regelrechten Boom verzeichnen. Allein in den vergangenen zwei Jahren haben sich die Verkaufszahlen verdoppelt.
Eine russische Immobilienagentin erklärte gegenüber einer Tageszeitung, viele russische Urlauber würden, begeistert von dem angenehmen Klima und den vergleichsweise günstigen Preisen, nach einem Zweitwohnsitz auf der Insel suchen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]