Insel der Glückseligen


© Moisés Pérez

Weihnachtslotterie verteilt Millionen auf Teneriffa

Jedes Jahr fiebert ganz Spanien dem 22. Dezember entgegen. An diesem Tag sitzt die Bevölkerung schon früh morgens vor dem Fernseher, denn ab 9 Uhr (8 Uhr auf den Kanaren) beginnt die Verlosung der großen und mit Spannung erwarteten Weihnachtslotterie – die Lotería de Navidad.

Madrid – Die Spiellust der Spanier erreicht im Dezember traditionell ihren Höhepunkt, wenn die Lose der Weihnachtslotterie gekauft, wiederverkauft und getauscht werden.

Auf Teneriffa bestätigte die Weihnachtslotterie die Bezeichnung „Insel der Glückseligen“, denn zahlreiche Lose des fünften Preises (6.000 Euro pro Zehntellos) und auch des vierten und dritten Preises (20.000 bzw. 50.000 Euro pro Zehntellos) wurden auf der Insel verkauft. Das Glück erreichte Familien in La Guancha, San Juan de la Rambla, Los Realejos, Granadilla, Santa Cruz, Arico und Fasnia. In La Victoria hatte die Bar Palma Lose mit der Nummer 2184 verkauft, auf die der dritte Preis fiel.

Auch die vulkangeplagte Insel El Hierro erreichte etwas Glück, denn in der Hauptstadt Valverde waren Lose des fünften Preises verkauft worden. In der Provinz Las Palmas regnete es 8,5 Millionen Euro – auch in Form eines fünften Preises.

Insgesamt verteilte die Weihnachtslotterie auf den Kanaren rund 52 Millionen Euro.

Der berühmte „dicke Preis“ – El Gordo – ging in die nordspanische Provinz Huesca, wo eine Lotterieverkaufsstelle im kleinen Dorf Grañén sämtliche Lose mit der Gewinnerkombination verkaufte. Die 720 Millionen Euro des Hauptpreises verteilten sich größtenteils aber auf nahegelegene Orte und die Provinzhauptstadt, da in Grañén selbst kaum Einwohner die Lose gekauft hatten.

Am 6. Januar herrschte in verschidenen Gemeinden auf den Kanaren Freude über kleinere Gewinne der Sonderverlosung „El Niño“, deren Hauptpreis dieses Jahr nach Soria fiel. Lose mit der Glücksziffer des zweiten und dritten Preises waren auf Teneriffa, La Palma, Gran Canaria und Fuerteventura verkauft worden.

Die schönste Geschichte

Wie schön, wenn das Glück die Richtigen trifft. Bei der schlechten Arbeitslage in Spanien war der Geldregen in diesem Jahr besonders willkommen und der Hauptpreis erreichte in der Provinz Huesca viele einkommensschwache Familien. Auch auf Teneriffa schrieb die Weihnachtlotterie eine besonders schöne Geschichte.

Eine kolumbianische Einwanderin, die mit drei Kindern vor dem finanziellen Aus stand und deren Wohnung unmittelbar zwangsgeräumt werden sollte, hatte mit ihren letzten 20 Euro alle Hoffnungen auf ein Los der Weihnachtslotterie gesetzt. Ihre Gebete wurden offenbar erhört, denn ihr Los trug die Glücksnummer des dritten Preises und war somit auf einen Schlag 50.000 Euro wert. Die überraschte Gewinnerin, die ihr Glück kaum fassen konnte, wandte sich in ihrer Unsicherheit an den Eigentümer der Lotterieverkaufsstelle in Los Realejos, wo sie das Los erstanden hatte, und bat ihn, ihren Glücksschein in seinem Safe zu deponieren bis sie am nächsten Tag den Gewinn ausgezahlt bekomme. Der gute Mann folgte ihrem Wunsch und streckte der Frau, gerührt von ihrem Schicksal, 1000 Euro vor, damit sie sich und ihren Kindern ein Festmahl gönnen konnte. Am nächsten Tag holte die Frau ihr Los ab, zahlte ihm sein Geld zurück, ihrem Vermieter die ausstehende Miete und machte einen Großeinkauf, damit es ihren Kindern an nichts mehr fehlt. Nun bleibt ihr nur noch der Wunsch offen, eine Arbeit zu finden.

„El Gordo“

der Weihnachtslotterie:

58268

(400.000 Euro pro Zehntellos)

Hauptpreis

der ‘Lotería del Niño’:

71208

(200.000 Euro pro Zehntellos)

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