Jetzt dreht sich alles um die Kinder


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Schon zu Beginn des Schuljahres im September vergangenen Jahres hatten die Elternverbände vor den dramatischen Konsequenzen gewarnt. Die Kürzungen der Subventionen für die Schulspeisung zwischen dreißig und fünfzig Prozent könnten aufgrund der Wirtschaftskrise und der Arbeitslosigkeit Tausende Familien in Spanien dazu zwingen, ihre Kinder von der Teilnahme am Schulessen abzumelden.

Die Kanarischen Inseln sind offenbar das traurige Beispiel dafür, wie berechtigt diese Warnung war. Obwohl die Kosten für das Mittagessen in den Schulen die niedrigsten in ganz Spanien sind, mussten 16 Prozent der Eltern ihre Kinder abmelden, weil sie Kosten nicht mehr aufbringen konnten. Rund 12.000 Kinder konnten damit möglicherweise das einzige warme Essen am Tag nicht mehr einnehmen.

Zu ihnen gehören die beiden Kinder von Isabel (32) und José (35). Das Paar ist arbeitslos und erhält Sozialhilfe in Höhe von 420 Euro monatlich. Davon müssen Miete, Strom und Wasser bezahlt werden. Die Kosten für das Schulessen ihrer beiden Kinder von sieben und vier Jahren in der öffentlichen Schule in Ofra, einem Ortsteil von Santa Cruz, ist für sie unerschwinglich, obwohl sie nur 25 Euro monatlich betragen. „Wir überleben nur dank der Unterstützung unserer Eltern, es ist sehr hart für uns“, klagt Isabel im Gespräch mit einer hiesigen Zeitung.

Diese und ähnliche Hiobsbotschaften haben die Kanarische Regierung veranlasst, im Rahmen eines Dringlichkeitsplans des Ressorts für Erziehung, die Kosten für das Schulessen für Kinder aus Familien in Notsituationen zu übernehmen, um sie vor sozialer Ausgrenzung zu bewahren.

Die Kanarische Region hat übrigens allen Grund, sich Sorgen zu machen. Nach einer Erhebung von UNICEF liegt die Kinderarmut bei 29 Prozent, neun Punkte über dem europäischen und vier über dem nationalen Durchschnitt. „Wir können ungezählte Beispiele nennen, insbesondere von Müttern die betteln gehen, um ihren Kindern ein Frühstück geben zu können. Das Schulessen ist eine sehr wichtige Alternative“, erklärte José María Rivero, Sprecher der Caritas von Santa Cruz.

„Du bist es gewöhnt, alles zu haben, was Du brauchst und hast plötzlich überhaupt nichts mehr“, erklärte die eingangs zitierte Isabel bei ihrem Gespräch mit der Zeitung. „Wenn sich die Familien unversehens in einer solchen Situation befinden, lasten die Scham und die Angst vor der Schande wie ein schwerer Stein auf ihnen. Du versuchst, es vor den Kindern zu verbergen, es ist ein richtiger Albtraum.“

Jetzt dreht sich die Diskussion darum, was in den bevorstehenden Sommerferien geschehen soll, damit die Kinder bedürftiger Familien in dieser Zeit ein warmes Mittagessen bekommen können. Es gibt Pläne, 132 Schulen in Betrieb zu halten um dort rund 8.000 Kinder mit einem Essen zu versorgen und möglicherweise auch ein Beschäftigungsprogramm anzubieten. Doch auch da stellt sich wieder die leidige Frage, wie die Kosten gedeckt werden können, die auf rund 1,2 Millionen Euro geschätzt werden.

Recht auf Essen per Gesetz geregelt

Nicht nur in der Kanarischen Region, auch in Andalusien leben viele Kinder in Armut und sind von der sozialen Ausgrenzung bedroht. Das Schulessen ist auch hier für viele von ihnen die einzige Mahlzeit täglich. Das hat die regionale Regierung „Junta de Andalucía“ veranlasst, ein Dekret vorzubereiten, das in den nächsten Wochen inkraft treten wird und den Kindern, die in Armut leben, das Recht auf drei tägliche Mahlzeiten garantieren soll – Frühstück, Mittagessen und ein kleiner Imbiss am Nachmittag. Die Regierungskoalition aus Sozialisten und der Vereinigten Linken will dafür einen Betrag von 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Über Spaniens Grenzen hinaus

Doch offenbar hat auch in anderen Ländern Europas die Not der Kinder zugenommen. Pressemitteilungen ist zu entnehmen, dass auch in Portugal immer mehr Kinder unter der Armutsgrenze leben und auf das Essen in der Schule angewiesen sind. So sahen sich während der letzten Weihnachtsferien bereits mehrere Gemeinden gezwungen, in den Schulen Mittagessen auszugeben. Während der vergangenen Osterferien hat die Zahl der Schulen, die ihren Schülern ein warmes Mittagessen anbieten mussten, noch erheblich zugenommen.

Hilfsaktionen unterstützen

Hier auf der Insel laufen zurzeit mehrere Aktionen, bei denen es speziell um Hilfe für bedürftige Kinder geht. So findet am Samstag, dem 27. April im Auditorium von Santa Cruz ein Konzert des international bekannten Folklore-Chors Los Sabandeños statt, das von den Rotary Clubs der Insel ausgerichtet wird und dessen Ertrag den bedürftigen Kindern Teneriffas zugute kommt. Eintrittskarten zum Preis von 15 Euro sind in der Wochenblatt-Redaktion erhältlich. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich für eine Spende über 100 Euro von der Familie Laible und Link aus Deutschland bedanken.

Was bisher mit den Spendengeldern geschah

Alle Spenden kommen voll den verschiedensten hier ansässigen Hilfsorganisationen zugute. Dafür bürgt die nunmehr in 30 Jahren bei seinen Lesern erworbene Reputation des Wochenblatts. Das Sonderkonto bei der Solbank wird gebührenfrei geführt. Kein Cent für Verwaltungsaufwand oder dergleichen wird von Ihren Spenden abgezweigt.

Bevor eine Hilfsorganisation vom Wochenblatt gefördert wird, unterhält man sich eingehend vor Ort mit den Verantwortlichen und macht sich ein Bild über deren Ziele, Arbeitsweise und Effektivität. Darüber wird in allen Wochenblatt-Ausgaben berichtet.

Spendenempfänger:

„La Mesa“, Puerto de la Cruz und San Isi­dro/­ Granadilla (12/09, 02/10, 03/10) Euro 7.300

Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500

Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12) Euro 15.000

Fundación „Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, Santa Cruz de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13) Euro 18.069,19

Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500

Caritas Teneriffa (03/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13) Euro 7.660

Caritas „Virgen de los Dolores“, Puerto de la Cruz (01/12, 09/12) Euro 1.750

Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000

Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paul“, La Laguna (05/12, 12/12) Euro 3.500

Gemeinde-Hilfsstellen in Puerto de la Cruz: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Francia“ (12/12) zusammen Euro 2.000

Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13) Euro 1.019,03

Vier Hilfsstellen der Caritas, Puerto und Umgebung, (3/13) zusammen Euro 2.000

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Sol Bank einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos. Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

Machen Sie mit…

Wenn auch Sie bei unserer Aktion „Aus Geben wächst Segen“ mitmachen wollen, überweisen Sie bitte Ihre Spende auf das unten genannte Konto. Alternativ nehmen wir auch gerne Ihren Scheck oder Bargeld in unserem Büro in Puerto de la Cruz entgegen.

Spendenkonto bei der Solbank: 00810403340001185625

IBAN: ES1400810403340001185625

BIC: BSABESBB

Das Online-Spendenformular finden Sie hier:

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