„Politischen Differenzen“ zum Opfer gefallen
Der Vertrag des derzeitigen Dirigenten von Teneriffas Symphonieorchester (OST), Lü Jia, wird im kommenden Jahr nicht verlängert und endet am 30. Juni 2010, teilt das Musikpatronat von Teneriffas Cabildo jetzt mit.
Zu heftig waren die Unstimmigkeiten zwischen dem Dirigenten und dem Orchersterleiter Leopoldo Santos Elorrieta, der seinen Posten zum Januar zur Verfügung gestellt hat.
Dabei war der junge chinesische Dirigent (Jahrgang 1964) ursprünglich der Wunschkandidat des Orchesters gewesen. Tatsächlich gilt Lü Jia viel in der internationalen Musikwelt, und ihm wird eine große Zukunft prophezeit. Dennoch hat er ein schweres Erbe angetreten, als er 2006 die Nachfolge von Victor Pablo Pérez übernahm, hatte letzterer doch in seinen langen Jahren als Dirigent auf Teneriffa hervorragend mit dem OST zusammengearbeitet und das Orchester zu einem der anerkannt besten in Europa gemacht.
Nun legt das Musikpatronat größten Wert auf die Feststellung, dass man hochzufrieden mit der Arbeit von Lü Jia sei und dass dieser auch in der Saison 2010-11, also nach Vertragsende, eine ganze Reihe bedeutender Konzerte mit Teneriffas Symphonikern leiten wird. Dennoch habe man nach reiflicher Überlegung beschlossen, den Vertrag nicht zu verlängern.
Ein salomonisches Urteil? Als solches wird die Entscheidung gehandelt, doch ist fraglich, ob sie tatsächlich so weise war. So wird dann auch in der Musikwelt der Insel recht deutlich bedauert, dass „politischen Differenzen“ offensichtlich mehr Gewicht beigemessen wird als musikalischer Qualität.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]