171 Fälle auf den Kanaren im Laufe dieses Jahres
Auf den Kanarischen Inseln ist im Laufe dieses Jahres die Zahl der Keuchhustenerkrankungen gestiegen. Dies bestätigte der Leiter der Abteilung Epidemiologie beim kanarischen Gesundheitsamt, Domingo Núñez, der Zeitung Diario de Avisos gegenüber.
Auch wenn die Zahl der nachgewiesenen Infektionen weitaus geringer ist, so gab es seit Jahresbeginn auf den Inseln 900 Verdachtsfälle. 171 davon wurden schließlich tatsächlich als Keuchhusten bestätigt, davon 112 auf Teneriffa.
Auch wenn bereits im vergangenen Jahr ein leichter Anstieg verzeichnet worden sei, so habe die Häufigkeit des Auftretens dieser gefährlichen Infektionskrankheit seit Anfang 2012 zugenommen, berichtete Núñez. Das große Problem bei der Kontrolle und Ausrottung dieser Krankheit sei, so erklärt der Experte, dass weder ein bereits durchgemachter Krankheitsprozess, noch die Impfung eine endgültige Immunität gewährleisten, wie es bei anderen Infektionskrankheiten wie beispielsweise den Masern der Fall ist. In den letzten Jahren sei das Durchschnittsalter der Betroffenen angestiegen, und immer häufiger seien auch Jugendliche und Erwachsene betroffen.
Sehr gefährlich und lebensbedrohlich ist Keuchhusten für Säuglinge und Kleinkinder. 2012 gab es auf Teneriffa ein Todesopfer infolge von Keuchhusten. Ein nur einen Monat altes Mädchen von La Palma wurde mit akuten Symptomen in die Universitätsklinik nach Teneriffa gebracht, konnte jedoch nicht gerettet werden.
Als bester Schutz wird eine Impfung in den ersten Lebensmonaten empfohlen. Kontakt von Säuglingen mit erkrankten Personen oder solchen, die keuchhustenähnliche Symptome aufweisen, sollte verhindert werden.
Der Keuchhusten ist eine durch das Bakterium Bordetella pertussis, seltener durch Bordetella parapertussis ausgelöste hochansteckende Infektionskrankheit. Im Anfangsstadium äußert sich die Krankheit wie eine herkömmliche Erkältung mit Husten. Später werden die Hustenattacken häufiger und anhaltender, und es entsteht ein pfeifendes Atemgeräusch.
Keine reine Kinderkrankheit mehr
In Deutschland empfiehlt das Robert-Koch-Institut seit 2009 auch Erwachsenen eine Impfung gegen Keuchhusten und bestätigt damit, dass das Durchschnittsalter der Ansteckung in den letzten Jahren immer weiter angestiegen ist.
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