Kinder erheben ihre Stimme gegen die Armut


© Save the Children

In Telde auf Gran Canaria

Schüler aus der fünften und sechsten Klasse einer Schule in Telde auf der Insel Gran Canaria brachten ihre Entschlossenheit zum Ausdruck, für die Beseitigung des Hungers auf der Welt zu kämpfen. In Anwesenheit von Mitgliedern der Stadtregierung und der Opposition verlasen sie im Sitzungssaal des Rathauses ein Manifest.

Anlässlich des Internationalen Tags des Kampfes gegen die Armut, wollte die kanarische Stadt Telde an den weltweit stattfindenden Initiativen und Aktionen teilnehmen, um auf das menschliche Drama hinzuweisen. Vor dem Rathaus fand eine Kundgebung statt, bei der ein Manifest verlesen wurde, dem fünf Kinder der Schule Padre Collado ihre Stimmen liehen.

Der 10-jähriger Fernando, sowie Enebie, Paula, David und Aranzazu, alle vier elf Jahre alt, verlasen ihre Forderungen sowie das Dokument, das in der letzten Sitzung des Stadtrates verabschiedet worden war.

Die Schüler brachten klar zum Ausdruck, dass ihre Schule sich dadurch auszeichnet sie zu Personen zu erziehen, die mitten in der Gesellschaft leben. Immer wieder führe die Padre Collado-Schule solidarische Aktionen zugunsten von Hilfsorganisationen durch. Zurzeit werden Spenden für die Gesellschaft Dalit in Anantapur über die Stiftung Vicente Ferrer zusammengetragen. Die Aktion findet unter der Schirmherrschaft des Ressorts für Solidarität der Stadt Telde statt.

„Es gibt wenig Fortschritte“

Die Kinder monieren in ihrem Manifest, dass seit der sogenannten Jahrtausend-Deklaration der UNO im Jahr 2000 in der Welt sehr wenig Fortschritte erreich worden sind. Diese hatte den Plan zum Jahr 2015 – also noch bis Ende dieses Jahres – die Zahl der hungernden Menschen auf der Welt, auf die Hälfte zu reduzieren.

Die Kinder bedauerten, dass sehr viel Geld dafür verwendet wurde, um Finanzinstitute zu retten. Diese Mittel hätten ausgereicht, um den Hunger auf der Welt zu beseitigen. Es war viel Kritik an den Entscheidungen der Politiker in aller Welt zu hören. Und es wurde auch davor gewarnt, die natürlichen Ressourcen zu verschwenden, wie beispielsweise das Wasser. Kritik wurde auch an der Tatsache geübt, dass die landwirtschaftliche Produktion von Nahrungsmittel sich in den Händen von einigen wenigen großen Unternehmen konzentriert.

Die Kinder trugen Transparente auf denen Sprüche wie „Kinder der selben Menschheit“ geschrieben standen sowie Schilder mit der Aufschrift „Unsere Schule ist mit den Flüchtlingen aus Syrien solidarisch“. Zum Abschluss erklangen aus vielen Kinderkehlen Songs von Ricky Martin und Eros Ramazzotti. Dann setzte sich ein Zug durch verschiedene Stadtteile in Bewegung.

Petition von „Save the Children“

Die Kinderschutz-Organisation „Save the Children“ hat eine Aktion ins Leben gerufen,  bei der es um die Kinderarmut bei alleinerziehenden Müttern und Vätern geht. „Das Risiko der Armut und der sozialen Ausgrenzung bedroht jeden dritten Minderjährigen in Spanien. Bei Familien mit nur einem Elternteil ist diese Ziffer noch wesentlich höher. Rund die Hälfte dieser Haushalte befindet sich in der Situation. 

In Spanien gibt es 1.754.000 Familien, die nur aus einer Mutter oder einem Vater mit ihren Kinder bestehen. 82 Prozent dieser Familien werden von einer Frau versorgt. „Die Situation der Armut und Ausgrenzung in der viele dieser Familien leben, verletzt die Rechte der Jungen und Mädchen, die diesen Familien angehören“, heißt es in der Verlautbarung von Save the Children. „Wir entwickeln seit mehr als zwanzig Jahren Programme für den Schutz und Beistand der „verwundbaren Kindheit“ in Spanien. Jeden Tag arbeiten wir mit mehr als 5.000 Jungen und Mädchen, die in Armut leben. Daher kennen wir aus erster Hand die dramatischen Konsequenzen der Kinderarmut und was es für ein Kind bedeutet, sich in dem undurchdringbaren Kreis der Armut und der fehlenden Chancen zu befinden:

° Schulversagen und Abbruch des Schulbe-

   suchs

° Fehlen sicherer Plätze zum Spielen

° Keine beheizte Wohnung im Winter

° Der Gefahr häuslicher Gewalt ausgesetzt

   zu sein

„Save the Children“ fordert alle Bürger auf, die Petition zu unterschreiben, damit die spanische Regierung und die Regionalverwaltungen politische Entscheidungen treffen, um Maßnahmen und Investitionen zu beschließen, und effektiv gegen die Kinderarmut in unserem Land zu kämpfen. „36.575 Personen haben schon unterschrieben, Du fehlst noch“!

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