Von Münzen freigesetzte Metalle bedrohen den Lebensraum der weltweit einzigartigen „Jameitos“
Lanzarote – Los Jameos del Agua ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Lanzarotes. Die von Landschaftsarchitekt César Manrique auf wunderbare Weise erschlossene Vulkanröhre wird alljährlich von Tausenden Touristen besucht. Doch nicht alle sind sich bewusst, dass dieser Ort auch einen wahren Schatz der Natur beherbergt.
In dem Meerwassersee, der in der Grotte liegt, durch die Besucher in den nach oben hin offenen Teil der Jameos gelangen, lebt eine weltweit einzigartige Krebsart, die nur hier vorkommt. Die als „Jameitos“ bekannten, winzigen weißen Krebse (Munidopsis polymorpha) sind eine endemische Art. Doch der enorme Besucheransturm auf das Gesamtkunstwerk Manriques bedroht das Ökosystem dieses Sees. Trotz ausdrücklicher Hinweise werfen Besucher immer wieder Münzen in den See, die im Korrosionsprozess Metalle freisetzen, die sich auf den Sedimenten und Algen ablagern. Dies hat jetzt eine neue Studie bestätigt, die eine gemeinsame Arbeit von Wissenschaftlern der Universitäten von Kopenhagen, Hamburg, La Laguna und Texas ist. Das Ergebnis der Zusammenarbeit ist ein Buch mit dem Titel „Guía interpretativa de los ecosistemas anquialinos de Los Jameos del Agua y Túnel de la Atlántida“ in dem sämtliche wissenschaftlichen Expeditionen und Forschungsarbeiten in Los Jameos del Agua sowie der Lavaröhre „Tunel de la Atlántida“ zusammengefasst sind.
Die Wissenschaftler weisen auf die Gefahr hin, die von den Metallmünzen ausgeht, die katastrophale Auswirkungen auf das Ökosystem des Sees haben könnten, und erinnern daran, dass der See keineswegs ein Wunschbrunnen sei und das Hineinwerfen von Münzen streng verboten ist.
[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]