Die OECD empfiehlt, die Kurzarbeit nur noch für die von der Pandemie am stärksten betroffenen Sektoren beizubehalten
Madrid – OECD, die internationale Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat die Empfehlung für Spanien ausgesprochen, die Kurzarbeit (ERTE) nur noch für die von der Pandemie am stärksten betroffenen Wirtschaftssektoren fortzuführen. Die OECD erkennt die entscheidende Rolle der Kurzarbeit beim Schutz der Arbeitsplätze während dieser Krise an, schlägt aber für die Zukunft einen gezielteren Einsatz vor. Die Kurzarbeit sollte speziell in Sektoren mit dem Potenzial zur Wiederaufnahme des Betriebes angewendet werden.
Die Kurzarbeit war das Instrument, das den Arbeitsmarkt, nach einem in der Weltwirtschaftsgeschichte beispiellosen Rückgang der Aktivität, gestützt hat. In Spanien waren Ende April 2020 bis zu 3,4 Millionen Personen ganz oder teilweise von der Arbeit suspendiert. Eine Zahl, die seither gesunken ist und heute, laut der letzten Statistik der registrierten Arbeitslosigkeit, nur noch 447.800 beträgt. Dies erklärt, warum die Vernichtung von Arbeitsplätzen in dieser Krise viel schwächer ausgefallen ist als in früheren Wirtschaftskrisen. Die Kurzarbeit wurde bis zum 30. September verlängert.
Die Frage ist nun, ob die Kurzarbeit in allen Sektoren, oder nur in den am stärksten betroffenen Sektoren angewendet werden soll. Nach Angaben der spanischen Sozialversicherung entfallen derzeit 43,1 % der Arbeitnehmer in dieser Situation auf die Bereiche Lebensmittel- und Getränkedienstleistungen (114.174 Personen) und Beherbergungsdienstleistungen (78.789 Personen).
Arbeitsvermittlung und Weiterbildung verstärken, die Unterstützung individualisieren
Gemäß der OECD sind verstärkte Investitionen in öffentliche Arbeitsverwaltungen und Investitionen in Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik (Arbeitsvermittlung und Weiterbildung) für den Wiederaufbau unerlässlich. Sie sind von entscheidender Bedeutung, um einer großen Anzahl von Arbeitsuchenden den Wechsel in Branchen mit hohem Wachstumspotenzial zu erleichtern. Sie sind ebenfalls wichtig, um Unternehmen bei der Bindung und Einstellung von Mitarbeitern zu unterstützen und besonders, um schutzbedürftige Personen individuell zu betreuen.
Den Daten der OECD zufolge hat die Pandemie im Vergleich zum Vorjahr in den OECD-Ländern rund 22 Millionen Arbeitsplätze gekostet, weltweit waren es 114 Millionen. Es gibt immer noch acht Millionen Arbeitslose mehr als vor der Pandemie.
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