Die Verantwortlichen für die Sicherheit in den Urlaubsgebieten zogen in einem Symposium zum Thema Bilanz
Kanarische Inseln – Auf dem ersten Symposium zum Thema Sicherheit im Tourismus, organisiert vom Hotelverband Ashotel und dem Verband für die Exzellenz im Tourismus Acep, tauschten sich die Verantwortlichen über die derzeitigen Verhältnisse und die zukünftigen Erfordernisse in Sachen Sicherheit im Tourismus aus.
Alle Sprecher stimmten überein, dass es sich bei den Kanarischen Inseln um ein sicheres Urlaubsziel handele. Es wurden jedoch auch Maßnahmen vorgeschlagen, die dazu dienen sollen, dass es auch in Zukunft so bleibt. Außerdem wurde Handlungsbedarf bei bestimmten Delikten und beim Schutz der Urlauber vor schweren Unfällen festgestellt.
Ignacio Badenas, Kommissar der Nationalpolizei, plädierte dafür, dass die touristischen Unternehmen ihre Kunden über grundlegende Sicherheitsregeln informieren sollten, um zu verhindern, dass sie Opfer von Diebstählen werden. Dazu gehöre der Hinweis, zu welchen Uhrzeiten bestimmte Gegenden besser gemieden werden sollten. Des Weiteren trug Badenas den Hotels die Einrichtung von Sicherheitsabteilungen an, deren geschultes Personal Delikte verhindern oder bei Straftaten direkt einschreiten könne. Wie alle übrigen Teilnehmer sprach sich Badenas dafür aus, alle Verwaltungsebenen, die Sicherheitskräfte und die Unternehmen bei der Verbesserung der allgemeinen Sicherheit miteinzubeziehen. Der Kommissar räumte ein, aufgrund der allgemeinen Wirtschafts- und Finanzkrise habe die Präsenz von Nationalpolizisten auf den Straßen abgenommen und sei deshalb derzeit für eine effektive Prävention von Straftaten nicht ausreichend.
Juan Sánchez Medina, Divisionskommandeur der Guardia Civil auf den Kanaren, bestätigte, auch in seiner Behörde mangele es an Personal. Die Provinz Las Palmas de Gran Canaria belege im Ranking der Urlaubsgebiete nach der Häufigkeit von Straftaten den 12., die Provinz Santa Cruz de Tenerife den 14., die Balearen allerdings den 4. Platz.
Mehr Übersetzer bei Gericht gefordert
María de los Ángeles Zabala, Richterin am Ermittlungsgericht für Strafsachen in Santa Cruz, erklärte, ein Großteil der bestohlenen oder beraubten Touristen sei längst wieder zu Hause, wenn die Gerichtsverfahren eröffnet werden. Damit die verhafteten, teilweise gefährlichen Täter nicht freigesprochen würden, sei es aus ihrer Sicht erforderlich, dass die Untersuchungsrichter die Aussagen der Opfer vor deren Rückreise aufnehmen. Auch sollte die Anzahl der Übersetzer an den Gerichten aufgestockt werden. Als weitere typische Delikte im Tourismus führte Zabala die Unterschlagung in Reisebüros, Betrugsdelikte im Internet oder nicht bezahlte Hotelübernachtungen auf.
Verordnung für mehr Sicherheit an Stränden
Blanca Delia Pérez, Vizeleiterin des Ressorts für Sicherheit der Regionalregierung, kündigte an, dass noch in diesem Jahr die Verordnung für mehr Sicherheit an den Stränden und an der Küste verabschiedet wird. Die Gemeinden seien dann für die Umsetzung zuständig. Derzeit werde eine Studie über die Sicherheit und den Handlungsbedarf je nach Küstengebiet erstellt. Die Häufigkeit der Unfälle am Meer sei „besorgniserregend“. Doch auch beim Wandern bestehe Handlungsbedarf. Laut Pérez sollten die touristischen Unternehmen ihre Kunden über die Sicherheitsvorkehrungen informieren, wenn diese zu Wanderungen beispielsweise ins Teidegebiet oder nach Masca aufbrechen wollten.
Oberst José Pardo de Santayana analysierte die internationalen Konflikte und legte einige der Fakten dar, die diese verschlimmern oder aufheben könnten. Er forderte die westliche Welt auf, den Ländern „im Süden“ (Nordsenegal, Südmauretanien, Mali, Algerien, Niger, Tschad, Südsudan und Eritrea) mehr Aufmerksamkeit zu schenken. In den nächsten Jahren könnten hier eine Bevölkerungsexplosion und eine klimawandelbedingte Trockenheit aufeinandertreffen – mit Folgen für die Kanaren und Spanien.
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