Millionenauftrag für Navantia


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Im Rahmen der NATO-Raketenabwehr soll die Reederei die Wartung von US-Zerstörern übernehmen

Die US-Navy und die spanische Navantia-Werft stehen kurz vor dem Abschluss eines millionenschweren Wartungsauftrages für die vier Zerstörer, die im Rahmen des NATO-Raketen-Abwehrschirms ab dem kommenden Jahr auf der Militärbasis Rota stationiert werden sollen.

Madrid – Vor zwei Jahren wurde Spanien in das Raketenabwehrprogramm zum Schutz Euro­pas (Active Layered Theatre Ballistic Missile Defence, ALTBMD) miteinbezogen. Nachdem bereits Polen und Rumänien – Stationierung von Abwehrraketen –, die Türkei – Bereitstellung von Radaranlagen –, die Niederlande – Schiffsradare – und Frankreich – Satelliten – ihren Beitrag leisten, sollen ab kommendem Jahr nun auch auf der südspanischen Militärbasis Rota bei Cádiz nach und nach vier Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse sowie 1.200 Soldaten und 100 Zivilpersonen stationiert werden. Die Schiffe, die mit der neuesten Version des elektronischen Warn- und Feuerleitsystems Aegis ausgestattet sind, werden im östlichen Mittelmeer patrouillieren.

Bei Unterzeichnung des entsprechenden Abkommens zwischen Spanien, der NATO und den USA kündigte der damalige Präsident José Luis Rodríguez Zapatero erfreut an, die Stationierung der Schiffe und Soldaten in Rota werde der wirtschaftlich schwachen Region Cádiz zu Millioneneinkünften verhelfen. Gut zwei Jahre später könnte der kurz vor dem Abschluss stehende Auftrag der US-Navy tatsächlich die ersten Einnahmen bringen. Bisher ließen die US-Seestreitkräfte ihre im Mittelmeer stationierten Schiffe von Reedereien aus Malta warten und reparieren, doch nun soll die staatliche Navantia-Werft für 200 Millionen Euro vier Jahre lang die Wartung der vier bald in Rota stationierten Zerstörer mit Namen Ross, Donald Cook, Porter und Carney übernehmen. Die auf Kriegsschiffe spezialisierte Werft wird für die Instandhaltung zweiten und dritten Grades verantwortlich sein, sprich die Wartung vornehmen, welche nicht die Besatzung durchführen kann bzw. dem Hersteller vorbehalten ist. Ausgenommen sind die geheimen Schiffssysteme wie das Verteidigungssystem. Sind die Amerikaner zufrieden, kann der Vertrag nach vier Jahren verlängert werden.

Vorbereitungen abgelaufen

Zwar werden die ersten Schiffe der NATO erst im März 2014 erwartet, doch das Verteidigungsministerium hat bereits die nötigen Vorbereitungen getroffen. Im Hafen der Militärbasis wurde die Mole Nr.1 um 300 Meter verlängert, die Mole Nr. 2 instandgesetzt und eine Mole Nr. 4 vollkommen neu errichtet. Allein die Arbeiten an der zweiten Mole, an der die vier Zerstörer stationiert werden sollen, kosteten 40 Millionen Euro, wurden jedoch zur Hälfte von der US-Navy getragen. Weitere drei Millionen Euro investierte das spanische Verteidigungsministerium in die Ausbesserung der Start- und Landebahn des Militärflughafens.

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