Ein Test in Tacoronte soll erweisen, ob diese anderweitig erfolgreiche Methode in der Termitenbekämpfung anwendbar ist
Teneriffa – Um der Bedrohung von Häusern und Plantagen durch die aus Amerika eingeschleppte, besonders gefräßige Gelbfüßige Bodentermite (Reticulitermes flavipes) Herr zu werden, sucht die Stadtverwaltung von Tacoronte den Rat spezialisierter Firmen und Fachleute. Ein Unternehmen empfiehlt den Einsatz von Ozon, um befallene Möbel von den Schädlingen zu befreien und auf diese Weise zu verhindern, dass die Plage mit der Sperrmüllabfuhr versehentlich weiter im Gemeindegebiet und auf der Insel verbreitet wird.
Anfang Oktober wurde deshalb in Tacoronte, im Beisein der Umweltstadträtin María Carmela Díaz und des Biologen David Hernández ein Test mit einer Ozonkammer durchgeführt, einer Methode, die ungiftig für Mensch und Umwelt ist. Auch könnten damit besonders wertvolle Möbel und Kunstwerke, die sonst der Zerstörung anheimfallen würden, gerettet werden. Die Stadtverwaltung will ihre Entscheidung für oder wider die Ozon-Methode auf der Basis des Gutachtens fällen, das Hernández aufgrund dieses und weiterer Tests erstellt.
Wie Vicente González, ein Repräsentant der Schädlingsbekämpfungsfirma, erläuterte, wurden für den Test Termiten aus dem Inneren und dem Außenbereich eines befallenen Hauses gesammelt. In Probenbehältern wurde zunächst der Sauerstoff durch Stickstoff verdrängt und dann das Ozon (O3) eingeleitet und zum Zirkulieren gebracht. Der Prozess benötigt zehn bis zwölf Stunden, um effektiv zu wirken.
In diesem ersten Versuch wurden nicht alle Insekten getötet, weshalb man vorhat, noch weitere Versuche, in denen die Ozonkonzentration erhöht wird, durchzuführen und die Methode anzupassen.
Bei der kompletten Ausrottung einer anderen Plage, welche Icod de los Vinos heimgesucht hatte, erwies sich die Ozon-Methode als außerordentlich erfolgreich. Es handelte sich um den Befall von Kartoffeln mit der „Polilla guatemalteca“ (Südamerikanische Kartoffelmotte, Tecia solanivora), bei der die Begasung mit Ozon hundertprozentig erfolgreich war und die behandelten Kartoffeln, wegen der vollständigen Ungiftigkeit der Methode, essbar blieben. Nun muss eruiert werden, ob die Methode bei den Termiten ähnlich durchschlagende Erfolge zeitigen kann.