Palmetum erfüllt Arterhaltungsauftrag


Ein junges Exemplar einer Coccothrinax litoralis am „Strand der Karibik“ im Palmetum von Santa Cruz. Foto: palmetum

Internationales Lob für Palmengarten von Santa Cruz

Teneriffa – Der Palmengarten von Santa Cruz wird diesen Herbst in der Fachpublikation „Oryx“ der Universität Cambridge lobend erwähnt. Im Rahmen eines Artikels über die gefährdeten Palmen der Gattung Coccothrinax, deren Verbreitungsgebiet die Karibik ist, wird das Palmetum als einer der drei botanischen Gärten außerhalb der Westindischen Inseln aufgeführt, in denen Palmen dieser stark vom Aussterben bedrohten Gattung gedeihen. Zusammen mit dem Fairchild Tropical Botanic Garden und dem Montgomery Botanical Center, beide in der Nähe von Miami, zählt das Palmetum zu den Einrichtungen, in denen die sogenannte Ex-situ-Erhaltung, also die Erhaltung der Art außerhalb des natürlichen Lebensraums dieser Palmen stattfindet.

In dem Artikel in „Oryx“ wird unter anderem erklärt, warum die karibischen Palmen gefährdet sind und die direkten Bedrohungen durch menschliche Aktionen wie die Ölförderung, die Nickelgewinnung, die städtebauliche und landwirtschaftliche Entwicklung erläutert.

Von den 54 Arten von Coccothrinax gelten laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) 30 als bedroht und 14 als kritisch gefährdet, wobei die Coccothrinax als Symbol für die Erhaltung der Palmen-Biodiversität in der Karibik angeführt wird. In der Studie, die „Oryx“ veröffentlicht, wird auf die Bedeutung von In-situ-Maßnahmen für deren Schutz hingewiesen, wie die Schaffung von Naturschutzgebieten, jedoch auch auf die Rolle von Ex-situ-Maßnahmen bei der Arterhaltung unterstrichen. „Es gibt botanische Gärten außerhalb der karibischen Inseln, zu deren Aufgaben die Ex-situ-Erhaltung von Palmen zählt. Einige davon wie der Fairchild Tropical Botanic Garden, das Montgomery Botanical Center und das Palmetum von Teneriffa arbeiten mit Botanikern von Kuba und Spanien zusammen, um die pflanzengenetischen Ressourcen außerhalb ihrer natürlichen Lebensräume zu erhalten.

Ziel der Studie ist die Schaffung einer Datenbank, um pflanzengenetische Ressourcen auf internationaler Ebene auszutauschen, um die Artenschutzmaßnahmen auf Kuba, Haiti und in der Dominikanischen Republik zu unterstützen.

Botanisches Paradies

Das botanische Paradies von Santa Cruz liegt direkt neben dem Wahrzeichen der Stadt, dem Opernhaus Auditorio, auf einem Hügel am Meer. Das Besondere an seiner Geschichte ist, dass dieser kleine Berg durch die Anhäufung von Müll entstanden ist. Der heutige botanische Garten mit Hunderten Palmenarten aus aller Welt wurde also auf einer ehemaligen Müllkippe angelegt und setzt damit ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Naturschutz.

Im Palmetum sind die Palmenarten der Karibik am zahlreichsten vertreten. Auf dem 12 Hektar großen Gelände der Anlage sind 573 Palmenarten anzutreffen, davon mindestens 163 mit ausgewachsenen Exemplaren. 192 dieser Palmen sind in der Liste der IUCN aufgeführt, 38 davon als kritisch bedroht. 42 Palmen, die vom Aussterben bedrohten Arten zuzuordnen sind, haben das Erwachsenenalter erreicht, und ihre Samen können somit mit anderen botanischen Gärten der Welt ausgetauscht werden, was die Erhaltung dieser Arten gewährleistet, die in ihren natürlichen Lebensräumen bedroht sind.

Der Palmengarten ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet sechs Euro.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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