Bereits 11.500 Unterschriften wurden gesammelt
Die Pläne für den Bau eines Luxushotels am Strand von La Tejita, dem Granadillas Bürgermeister eine Baulizenz erteilen will, haben Umweltschützer auf den Plan gerufen. Auch politische Parteien haben sich gegen die Bebauung dieses Küstenstreifens ausgesprochen, und der Anklang einer Unterschriftenaktion spricht für sich.
Kurz vor dem Jahreswechsel kündigte Granadillas Bürgermeister Jaime González Cejas den Bau eines Fünfsternehotels beim Strand von La Tejita an. Im Januar wolle man die Baugenehmigung erteilen, erklärte er, und zeigte sich sowohl über das erste Fünfsternehotel für Granadilla als auch angesichts der dadurch entstehenden neuen Jobs für die von hoher Arbeitslosigkeit betroffene Gemeinde erfreut.
Das Unternehmen Sotavento Tenerife gibt erste Details zu dem „La Tejita Luxury Beach Resort“ auf seiner Website bekannt. Demnach soll das Hotel auf einem 26.000 Quadratmeter großen Grundstück direkt am La Tejita-Strand gebaut werden. Derzeit arbeite man an dem Projektentwurf und dem Design, während der Bau bereits im zweiten Halbjahr 2016 aufgenommen werden solle.
Bei der Ausarbeitung des Hotelprojektes würde Wert auf eine avantgardistische Architektur, Komfort sowie eine perfekte Integration in die Landschaft und auf den Umweltschutz gelegt, heißt es auf der Website. Vorgesehen sind 136 Doppelzimmer, 31 Premium-Suites und zwei Doppel-Premium-Suites.
Die Ende Dezember auf Change.org gestartete Unterschriftenaktion gegen das Projekt erreichte innerhalb von nur 24 Stunden 7.000 Unterschriften. Bei Redaktionsschluss hatten sich über 11.500 Gegner des Projektes der Petition an die Kanarische Regierung angeschlossen, in der gefordert wird, das Projekt zu stoppen.
Breite Ablehnung
Verschiedene politische Parteien haben sich ebenfalls auf die Seite der Umweltschützer geschlagen und bezeichnen das Projekt gar als „Umweltattentat“. Die Fraktion von Podemos im Cabildo von Teneriffa erklärte sich zum Gegner des Hotelbaus in La Tejita mit der Begründung, dass die Natur und Landschaft dieses bislang vom Zement verschonten Küstenstreifens unbedingt geschützt werden müsse. Ähnlich äußerte sich auch die Partei IU in Granadilla, die es als „monumentalen Zynismus“ bezeichnete, dass die Urheber und Befürworter des Projektes versichern, bei der Planung sei auf den Umweltschutz eingegangen worden. Es sei ganz einfach nicht zu verantworten, in einem ökologisch so wertvollen Gebiet ein Gebäudemonster hochzuziehen, das drei Hektar einnimmt.
„Kritischer Cocktail“ am Strand
Der deutschstämmige Künstler Oliver Behrmann lud am 9. Januar am Strand La Tejita zu einem „kritischen Cocktail“ ein, mit dem er über die Kunst auf die maßlose touristische Bebauung der Insel aufmerksam machen wollte. Aus Brocken von Bauschutt, die er bunt bemalte, schuf Behrmann unechte Cocktails. Die bunte Veranstaltung sorgte für einiges Aufsehen, und Umweltschützer nutzten die Gelegenheit, am Rande der künstlerischen Aktion gegen den Hotelbau zu protestieren.
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