Po und De De schnuppern erstmals Frühlingsluft


© EFE

Pandabären-Babys des Madrider Zoos bekamen Besuch von Königin Sofia

Po und De De, die Pandabären-Zwillinge, die vor sieben Monate im Zoo Aquarium Madrid zur Welt kamen, durften jetzt zum ersten Mal an die frische Luft. Königin Sofia wollte sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen, und war dabei, als sich die beiden Kuscheltiere auf dem Rasen tummelten.

Madrid – Die beiden Panda-Männchen wiegen inzwischen jeweils zwölf Kilo und sind etwa 50 cm groß. Bislang lebten sie in einem geschlossenen Gehege, durch eine dicke Glaswand vor der Außenwelt geschützt. Dort haben sie den Winter verbracht.

Maria del Claux, die verantwortliche Leiterin des Fortpflanzungsprogramms des Zoos, war der Meinung, dass sie nun reif genug sind, um ihre Schutzzone zu verlassen und die natürliche Umgebung des Zoos kennenzulernen. Vor der königlichen Besucherin räumte sie dann ein, dass es nicht wirklich der erste Ausgang war. Man habe schon ein wenig geübt und die Bärenkinder auf die Wiese gelassen, damit sie beim Fototermin mit der Königin im Blitzlichtgewitter nicht zu nervös reagieren würden.

Um die Mittagszeit durften Po und De De dann für eine halbe Stunde mit Königin Sofia hinaus auf die Wiese. Die Monarchin kuschelte und spielte mit ihnen wie mit zwei kleinen Hunden. „Die Stiefeletten der Königin gefielen ihnen ganz besonders, denn sie haben immer wieder in die Absätze gebissen“, erklärte Maria del Claux lachend den Medienvertretern.

Königin Sofia hat die Aufzucht der Großen Pandas im Madrider Zoo stets mit viel Interesse verfolgt. Hua Zui Ba („Bunter Mund“), die Mutter der beiden Jungbären, und ihr Partner Bing Xing („Eisstern“), waren nach einem China-Besuch des spanischen Königspaares vom Panda-Zuchtzentrum in Chengdu dem Madrider Zoo zur Aufzucht zur Verfügung gestellt worden. Als die Bärenkinder am 7. September letzten Jahres zur Welt kamen, war das eine echte Sensation. In den vergangenen sieben Monaten hatte die Königin sich immer wieder für die Fortschritte bei der Aufzucht der Jungen interessiert.

Ab Anfang April haben die Besucher des Zoos Gelegenheit, die kleinen Pandas an der freien Luft zu bestaunen. Ein einmaliges Erlebnis in ganz Europa. Im Wiener Zoo gibt es ebenfalls einen jungen Panda, aber eben nur einen. Dem Madrider Zoo ist es erstmalig außerhalb Asiens gelungen, zwei Panda-Zwillinge aufzuziehen. Außerhalb von China und Japan hat bei Zwillingsgeburten immer nur ein Junges überlebt, weil die Muttertiere immer nur eines aufzieht, während das zweite stirbt. Die Pfleger im Zoo von Madrid haben Hua Zui Ba sozusagen überlistet, indem sie ihr im Vierstunden-Takt einmal das eine und einmal das andere Baby zugeführt haben.

Schwierige Aufzucht

Im Dezember 1978 bekam das spanische Königspaar von der chinesischen Regierung das Panda-Pärchen Chang-Chang und Shao Shao geschenkt. Im September 1982 kamen Zwillinge zur Welt. Das erste Mal, dass in Gefangenschaft und außerhalb Chinas Pandas geboren wurden. Doch eines der Jungen starb bereits nach drei Tagen. Das zweite gedieh prächtig, erhielt den Namen Chu-Lin und war der Liebling aller Kinder von Madrid. 1983 starb die Mutter mit neun Jahren an einer Infektionskrankheit. 1995 starb der Adoptiv-Vater, der zusammen mit Chu-Lin in dem Gehege lebte. 1996 starb Chu-Lin mit 13 Jahren ebenfalls an einer Infektion und in Madrid herrschte große Trauer.

Im September 2007 kamen dann Bing Xing und Hua Zuiba, ein weiteres Geschenk der chinesischen Regierung nach Madrid. Genau drei Jahre später, am 7. September 2010 wurden Po und De De geboren.

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