In anderen Urlaubsgebieten Spaniens wird Urlaubern in ihrer Sprache geholfen
Zwar handelt es sich bei den Kanarischen Inseln um eines der bedeutendsten europäischen Ur- laubsgebiete, doch mangelt es in den Kommissariaten der Nationalpolizei an einem „Dienst für den Ausländischen Urlauber“ (Servicio al Turista Extranjero, STE), eine Stelle, bei der ausländische Deliktsopfer in ihrer Sprache nicht nur eine Anzeige erstatten können, sondern auch psychologische Unterstützung erhalten und Hilfe bei der Kontaktaufnahme zur Familie in der Heimat finden können.
Touristen werden oft Opfer von Delinquenten, die es gezielt auf sie abgesehen haben. Diebstähle auf offener Straße oder in abgestellten Autos sind keine Seltenheit. Will der geschädigte Urlauber Anzeige bei der Nationalpolizei erstatten, sollte er der spanischen Sprache mächtig sein oder einen Übersetzer und viel Zeit mitbringen. Andernfalls besteht die Möglichkeit der telefonischen Anzeige, nun auch wieder auf Deutsch. (Dieser Service war im März 2014 zeitweilig eingestellt worden.)
Erheblich gast- und urlauberfreundlicher wäre jedoch der spezielle „Dienst für den Ausländischen Urlauber“, bei dem die Anzeige persönlich, vor Ort und in der eigenen Sprache erstattet werden und der Betroffene die benötigte Hilfe finden würde. In Madrid, Málaga, Marbella, Estepona, Benalmádena, Sevilla, Gandía, Benidorm, Manacor, Mahón, Playa de Palma und Granada existiert dieser Dienst – auf den Kanaren jedoch nicht, obwohl die Polizei-Gewerkschaft UFP dessen Einführung seit Langem fordert.
Voraussetzung für die Schaffung dieses Dienstes ist die Zusammenarbeit vom Staatssekretariat für Sicherheit, der regionalen Vertretung der Zentralregierung und den Gemeinden. Insbesondere geht es um die Aufteilung der Kosten, denn für einen solchen Dienst müssen Übersetzer, Psychologen bzw. Polizisten mit den entsprechenden Sprachkenntnissen eingestellt werden.
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