Quallenplagen immer häufiger


© Sergio Hanquet / www.mardefoto.com

Strände auf Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote betroffen

Ende Januar waren mehrere Strände im Süden Teneriffas von einer Quallenplage betroffen. In Playa Honda, Los Cristianos, Las Vistas und El Camisón signalisierte die gelbe Fahne die Gefahr, und es wurde zeitweise vom Baden abgeraten.

Nach Auskunft des Stadt­dezernenten für Umwelt, Antonio Sosa, erlitten elf Personen leichte Verletzungen.

Quallen sind in der letzten Zeit an der Südküste Teneriffas keine Seltenheit. Ein wirksames Mittel zur Bekämpfung der je nach Wetterlage und Meeresströmungen häufiger oder seltener auftretenden Ansammlungen dieser unangenehmen Glibberwesen gibt es nicht. Vom Umweltamt wird angemerkt, dass ein Entfernen der Quallen zu aufwendig wäre. Daher könne lediglich dazu geraten werden, beim Auftauchen von Quallen auf das Baden zu verzichten.

Anfang Januar wurden an den Stränden El Médano und Leocadio Machado auf Teneriffa Spiegeleiquallen (Cotylorhiza tuberculata) gesichtet, deren Nesselgift für den Menschen eher harmlos ist. In Arona hingegen waren es die weitaus gefährlicheren Feuerquallen oder Leuchtquallen (Pelagia noctiluca), deren Nesselgift stechende Schmerzen auslöst. Aufgrund frühzeitiger Warnung kam es jedoch nicht zu schlimmeren Vorfällen.

Auch auf Gran Canaria bereitet die vermehrte Präsenz von Quallen an den Stränden mittlerweile Sorge. In den vergangenen vier Monaten war die Küste von San Bartolomé de Tirajana immer wieder von einer Quallenplage betroffen. Am Strand von Playa del Inglés wehte aus diesem Grund immer wieder die rote Fahne. Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes teilte mit, dass an bestimmten Tagen im vergangenen Jahr mehrere Dutzend Badegäste Verletzungen erlitten. „Am 19. November war es besonders schlimm. An diesem Tag mussten wir 69 Personen behandeln“, berichtete er.

Quallen gab es im vergangenen Jahr auch an den Stränden von Lanzarote immer wieder. Schon seit gut einem Jahr haben sich die Zeiträume, in denen Quallen in großen Ansammlungen die Badestrände unsicher machen, zusehends verkürzt.

Das Phänomen, das im Atlantik relativ neu ist und bislang eher ein Problem im Mittelmeerraum darstellte, wird von den Behörden mit Besorgnis beobachtet, könnte es sich doch negativ auf den Tourismus auswirken.

Verschiedene Ursachen

Eine klare Ursache für die vermehrte Präsenz von Quallen auf den Kanaren gibt es nicht. Experten machen verschiedene Faktoren dafür verantwortlich, darunter die Erwärmung der Gewässer, die Zunahme der Nährstoffe als Folge der Meeresverschmutzung, das Fehlen natürlicher Feinde, unter anderem infolge der Überfischung.

Auch die Meeresströmungen, Winde und Gezeiten, die sie an die Küste treiben, wo sie dann geschützt sind und sich dann leichter vermehren, können eine Rolle spielen.

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