Caritas unterstützte im letzten Jahr 25.000 notleidende Familien auf den Kanaren
2011 stand im Zeichen der Krise. Dadurch verwandelten sich Organisationen wie Caritas für viele Familien in kritischer Lage in einen Rettungsring. Die Arbeitslosenzahl schoss im vergangenen Jahr in die Höhe und vielen Betroffenen wurde damit praktisch die Lebensgrundlage entzogen.
Wie der Direktor von Caritas auf Teneriffa, Leonardo Ruiz, mitteilte, nahm die Zahl der Familien, die einen Antrag auf Unterstützung stellten, im vergangenen Jahr auf den Inseln um 20% zu. Insgesamt half Caritas im Laufe des letzten Jahres 25.000 kanarischen Familien, fast 11.000 davon allein auf Teneriffa.
Nicht nur Lebensmittel
Wie Leonardo Ruiz weiter berichtete, hat sich das Profil der Hilfsbedürftigen in den letzten drei Jahren und im Zug der Wirtschaftskrise wesentlich verändert. „Es kommen nicht mehr nur Familien zu uns, die Lebensmittelhilfe benötigen, sondern viele brauchen auch Medikamente, können Strom- und Wasserrechnungen nicht mehr bezahlen oder beantragen Hilfe für die Zahlung der Miete, der Hypothek, des Schulmittagessens oder Schultransports ihrer Kinder“, erklärt Ruiz. Auch seien die Hilfesuchenden zunehmend jünger, oft zwischen 20 und 45 Jahren.
Eine häufige Problemlage sei die von jungen Männern, die vor der Krise auf dem Bau arbeiteten und ihren Job verloren haben. Sie müssen aus Geldmangel wieder bei ihren Eltern einziehen, denen dadurch nicht nur zusätzliche Kosten entstehen, sondern auch durch die Schulden ihrer Söhne, für die sie einspringen müssen, erklärt der Caritas-Direktor.
Besonders hart hat die Krise auch Immigranten getroffen, insbesondere Haushaltsangestellte oder Arbeitskräfte in der Hotellerie, die zum Teil über das Regierungsprogramm „Operación Retorno“ in ihre Heimatländer zurückkehren mussten, weil sie auf den Inseln mittellos geworden waren.
32% der kanarischen Bevölkerung leben heute unter der Armutsgrenze und auch dem Jahr 2012 sehen die Inseln wenig optimistisch entgegen. Dennoch lässt sich Leonardo Ruiz nicht entmutigen und blickt zuversichtlich nach vorne. Er hoffe, dass sich die pessimistischen Vorhersagen der Politiker und Ökonomen nicht bestätigen und im Laufe des begonnen Jahres der Tourismussektor eine weitere positive Entwicklung erfährt und so zur Schaffung von Arbeitsplätzen beiträgt.
Solidarität auch in schlechten Zeiten
Caritas Tenerife wird auch 2012 der Krise trotzen und alle vorgesehenen Projekte und Programme durchführen, so zum Beispiel die Hilfen für Schulkinder. Dank Caritas konnten dieses Schuljahr 150 Kinder auf Teneriffa über das notwendige Schulmaterial verfügen, für das ihre Familien keine Mittel hatten.
Auch wenn laut Leonardo Ruiz einige Caritas-Mitglieder ihre monatlichen Zahlungen eingestellt haben, weil es ihnen selbst finanziell nicht mehr so gut geht, so gehen doch immer wieder Spenden ein. Auch neue Beitragszahler melden sich an, und in den letzten Monaten des vergangenen Jahres gingen einige größere Beträge durch Benefizveranstaltungen zugunsten der Organisation ein. Ein Konzert des französischen Schulchors „Les Petits Chanteurs de Saint-Marc“ im Teatro Guimerá, dessen Einnahmen zugunsten von Caritas gingen, und die 30.000 Euro, die bei dem Benefizfest im Magma-Kongresszentrum im vergangenen Herbst eingenommen wurden, waren besonders erfreuliche Spendenbeträge.
Wer sich für den Caritasverband der Diözese Teneriffa interessiert, findet alle Infos unter www.caritastenerife.org.
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