In letzter Zeit setzt sich Santa Cruz‘ Bürgermeister José Manuel Bermúdez verstärkt für die von einer Zwangsräumung bedrohten oder betroffenen Bürger ein.
Vor Kurzem räumte er kurzerhand die städtischen Konten bei Bankia/Bancaja, als sich das Geldinstitut im Fall einer kurz vor der Zwangsräumung stehenden Anwohnerin zuerst äußerst unkooperativ zeigte (das Wochenblatt berichtete). Sein Beispiel machte Schule, und diverse Bürgermeister auf den Nachbarinseln bzw. dem Festland kündigten kurz darauf an, in ähnlichen Fällen ebenfalls die städtischen Gelder von den Banken abziehen zu wollen.
Nun ging Bermúdez einen Schritt weiter und richtete in Zusammenarbeit mit der Rechtsanwaltskammer einen städtischen Mediationsdienst bei Zwangsräumungen ein. Ab Mitte Dezember soll dieser den Bürgern von Teneriffas Hauptstadt rechtsberatend zur Seite stehen und als Vermittler zwischen Kreditinstitut und Hypothekennehmer auftreten. Bei der Vorstellung des Services wiesen der Bürgermeister und die verantwortlichen Stadträte darauf hin, dass der Dienst auch vorbeugend tätig sei. Bürger, die befürchten, bald ihre Hypothek nicht mehr bedienen zu können, sollen hier rechtzeitig Hilfe finden. Natürlich will man auch den bereits in Zahlungsverzug Geratenen unter die Arme greifen und nach einer für alle Parteien erträglichen Lösung suchen. Steht die Zwangsräumung kurz bevor, soll der Dienst als Vermittler zwischen den Parteien versuchen, diese doch noch abwenden zu können. Schlimmstenfalls können zumindest die Verfahren zur Vergabe finanzieller Unterstützungen vorangetrieben werden.
Bei der Präsentation erklärte Víctor Medina, Dekan der Rechtsanwaltskammer von Santa Cruz: „Wir haben die Anfrage auf Zusammenarbeit seitens des Rathauses mit Genugtuung empfangen. In diesen Zeiten heißt es, solidarisch zu sein. Die Banken haben nun die Gelegenheit, das verlorene Prestige wiederzugewinnen.“[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]