Tagelang fielen Flüge in die Hauptstadt aus, wovon Tausende Fluggäste betroffen waren
Kanarische Inseln – Das Schneechaos, das der Wintersturm „Filomena“ in weiten Teilen Spaniens, darunter auch in Madrid, auslöste, hat den Flugverkehr zwischen der Hauptstadt und den Kanarischen Inseln tagelang schwer beeinträchtigt. Weil der Flughafen von Madrid durch die Schneemassen lahmgelegt wurde und tagelang nur wenige Flüge stattfinden konnten, fielen zahlreiche Flüge komplett aus. Innerhalb von drei Tagen wurden 110 Flugverbindungen zwischen den Kanarischen Inseln und Madrid gecancelt. Tausende Canarios und Festlandspanier, die nach dem Besuch von Angehörigen in den Weihnachtsferien in ihre Heimat zurückfliegen wollten, waren betroffen.
Am 8. Januar um 21.30 Uhr erfolgte die Schließung des Flughafens Adolfo Suárez-Barajas in Madrid aufgrund des starken Schneefalls und der schlechten Sichtverhältnisse. Erst am 10. Januar wurde der Flugverkehr langsam und nur von einigen Terminals aus wieder aufgenommen.
Auf den kanarischen Flughäfen warteten viele Passagiere lange Stunden und gar tagelang auf die Möglichkeit, ein neues Ticket zu ergattern. Die ansonsten so gute Vernetzung des Archipels mit der Hauptstadt fiel vollkommen aus. Mehr als 40 Flüge, die meisten davon von Teneriffa und von Gran Canaria aus, verbinden die Inseln sonst täglich mit Madrid.
Weiße Pracht am Teide
Auf den Inseln brachte „Filomena“ ebenfalls starke Niederschläge, die ab einer Höhe von 1.700 Metern in Schnee übergingen. So bescherte der Wintersturm den Bergen der Inseln Teneriffa und La Palma Schnee.
Während sich in tieferen Lagen die Wasserbecken füllten, fiel im Teide-Nationalpark und auf dem Roque de los Muchachos reichlich Schnee. Am 9. Januar wurden von der Seilbahnstation am Teide rekordverdächtige -12° Celsius gemeldet, und auch bei Izaña sank das Thermometer bis auf -4° C.
Sämtliche Zufahrten zum Teide-Nationalpark und auch die Straße zum Roque de los Muchachos waren für den Verkehr gesperrt. Auf Teneriffa wurden die Straßen zum Teide zunächst am 11. Januar wieder geöffnet, was zur Folge hatte, dass sich eine wahre Blechlawine bergauf wälzte, denn viele Inselbewohner wollten es sich nicht entgehen lassen, einen Ausflug in den Schnee zu machen oder ihrem Nachwuchs erstmals im Leben Schnee zu zeigen. Obwohl die Inselverwaltung über das Straßenamt gewarnt hatte, dass lediglich die Fahrbahnen, nicht aber die Parkplätze geöffnet werden, und gleichzeitig mehrfach an die gültigen Corona-Beschränkungen auf Teneriffa und die Empfehlung erinnerte, Menschenansammlungen zu vermeiden, zog es viele Menschen in die verschneite Berglandschaft. Erhebliche Staus auf der Straße, die sich durch den Nationalpark schlängelt, waren die Folge.
Aufgrund der verschlechterten Wetterbedingungen und Glätte auf den Straßen wurden die Zufahrten tags darauf erneut abgeriegelt. Erst am 14. Januar waren die Straßen schließlich trocken und frei.