Zwischen Januar und Oktober 2006 wurden der Polizei 111 verdächtige Fälle gemeldet
Spanische Notare haben der Polizei zwischen Januar und Oktober dieses Jahres Unterlagen zu 111 Geschäftsvorgängen vorgelegt, hinter denen sie Geldwäsche vermuten.
Madrid – Grund für die plötzliche Bereitschaft der Notare zur Zusammenarbeit mit der Polizei ist eine seit Januar existierende Behörde, die von der obersten Vertretung spanischer Notare unter dem Namen Órgano Centralizado de Prevención (OCP) gegründet wurde. Seitdem gilt für die Notare, dass sie bei verdächtigen Geschäftsvorgängen und Transaktionen nicht mehr als stumme Zeuge agieren dürfen, sondern verpflichtet sind, ihren Verdacht dem OCP zu melden. Des Weiteren erfüllt das OCP die Funktion einer Art Datenbank, auf die Richter, Staatsanwälte und Polizei Zugriff haben.
Seitdem der OCP seine Tätigkeit aufgenommen hat, haben fast 3.000 Notare die Unterlagen zu insgesamt 2.673 Geschäftsvorgängen verschiedenster Art eingereicht, da sie ihnen aus dem einen oder anderen Grund verdächtig vorkamen.
Nach eingehender Überprüfung stellten die Finanzexperten der OCP in bislang 111 Fällen klare Anzeichen für Geldwäscherei fest. Die entsprechenden Unterlagen liegen inzwischen der spanischen Polizei vor.