Streik am ITC


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Nachdem sich das Defizit des Technologischen Instituts der Kanaren (Instituto Tecnológico de Canarias, ITC) bis Ende vergangenen Jahres auf 800.000 Euro erhöht hatte und die Existenz des von der Regionalregierung 1992 gegründeten öffentlichen Unternehmens infrage gestellt wurde, entschied die Unternehmensleitung, die vor zwei Jahren gesenkten Löhne nicht wieder auf ihr voriges Niveau zu erhöhen, worauf die Belegschaft mit einem unbefristeten Streik reagierte.

Das ITC, mit drei Niederlassungen auf Gran Canaria, einer auf Teneriffa und einer weiteren auf El Hierro, widmet sich den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation und stellt sich in den Dienst der Privatwirtschaft, insbesondere des Energie-Sektors. Das ITC ist an mehreren technologischen und Windkraft-Unternehmen beteiligt. 

Doch seit einiger Zeit schreibt das Institut rote Zahlen. Anfang 2014 konnte ein Verfahren von  Massenentlassungen nur durch eine bedeutende Kürzung der Gehälter um 14% abgewendet werden. Trotzdem belief sich das Defizit Ende 2015 auf 800.000 Euro, womit die Existenz des Instituts in Gefahr geriet. Dieser Betrag wird allerdings von der Gewerkschaft CC.OO. infrage gestellt. Die Gewerkschafter führen die durchgeführten Einsparungen und einige Kündigungen an. Des Weiteren vertreten sie die Ansicht, gewisse Einnahmen und öffentliche Zuschüsse  seien nicht in die Bilanz eingeflossen.  

Nach Ansicht der Belegschaft hat die Unternehmensleitung – ohne Absprache mit den Arbeitnehmervertretern – zum vergangenen Jahresende einseitig beschlossen, aufgrund des hohen Defizits die vor zwei Jahren gesenkten Löhne beizubehalten, obwohl anderes vereinbart war. Aufgrund des Protestes der Angestellten ermäßigte die Direktion die Lohnsenkung in diesem Jahr auf 11% und versprach eine stufenweise Erhöhung bis 2018. 

Doch dazu ist die Belegschaft nicht bereit. Seit 13. Januar streiken die Angestellten täglich eine Stunde.

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