Tourismusministerin kündigt europäische Einigung auf Corona-Tests vor Abflug an

Tourismusministerin Reyes Maroto sprach mit dem kanarischen Präsidenten Ángel Víctor Torres im Hinblick auf die bevorstehende Wintersaison über Perspektiven für den Tourismus. Foto: Gobierno de Canarias

Tourismusministerin Reyes Maroto sprach mit dem kanarischen Präsidenten Ángel Víctor Torres im Hinblick auf die bevorstehende Wintersaison über Perspektiven für den Tourismus. Foto: Gobierno de Canarias

Reyes Maroto besuchte die Kanarischen Inseln und sicherte Vertretern der Regionalregierung und der Tourismusbranche
einen Sonderplan für diesen Wirtschaftssektor zu

Kanarische Inseln – Die spanische Tourismusministerin Reyes Maroto besuchte am 10. und 11. September die Kanarischen Inseln. Während ihres Treffens mit dem kanarischen Präsidenten Ángel Víctor Torres im Regierungssitz in Santa Cruz de Tenerife ging es vordergründig um die Perspektiven für den Tourismus im Hinblick auf die bevorstehende Wintersaison. Maroto kündigte in diesem Zusammenhang an, dass die EU-Tourismusminister im Rahmen ihres Treffens am 28. September neue Maßnahmen zur Wiederbelebung des Reisemarktes beschließen werden. Darunter auch die Durchführung von PCR-Tests bei Urlaubern, sowohl vor der Abreise im Heimatland als auch vor der Rückreise vom Urlaubsziel. Zumindest mit dem für die Kanaren so wichtigen Urlaubermarkt Großbritannien seien diesbezügliche Verhandlungen bereits fortgeschritten, und auch mit anderen Ländern wie Deutschland und Skandinavien werde ein Abkommen für Corona-Tests vor Abflug angestrebt, so Maroto.

Der kanarische Regierungschef begrüßte diese Aussichten, erinnerte aber auch daran, dass die Kanarischen Inseln bereits vor der Wiederöffnung der Grenzen im Schengen-Raum auf ein Abkommen gedrängt haben, um Urlauber vor dem Abflug in ihren Heimatländern PCR-Tests zu unterziehen und so die Gesundheitssicherheit zu garantieren, was jedoch nicht möglich schien. Dass sich die für Tourismus zuständigen Minister der EU nun am 28. September doch auf ein solches Abkommen einigen wollen, hält er für eine „sehr gute Nachricht“.
Nach einer Besprechung mit Vertretern von Cabildos, Gewerkschaften und Hotelverbänden erklärte die Ministerin, dass auch auf dem Gebiet der Beurteilungskriterien für sichere Mobilität innerhalb Europas Verhandlungen geführt würden. Länder wie Deutschland, die Reisewarnungen aufgrund der Neuinfiziertenzahl im Verhältnis zur Bevölkerung (mehr als 50 Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen) aussprechen, berücksichtigen bislang andere Indikatoren, wie zum Beispiel die Ansteckungsrate, nicht. Ebenfalls soll nach Auskunft von Reyes Maroto darauf hingearbeitet werden, dass die Risikobeurteilung gebietsspezifisch erfolgt. Dies könnte für die Kanarischen Inseln eine wichtige Rolle spielen, denn obwohl Anfang September von den sieben Inseln nur drei (Gran Canaria, Lanzarote und El Hierro) den kritischen Wert überschritten hatten, nahm das Auswärtige Amt den gesamten Archipel mit in die für Spanien gültige Reisewarnung auf. „Wir arbeiten daran, die Zahl der Variablen, nach denen bestimmt wird, ob ein Reiseziel sicher ist, zu erhöhen“, erklärte die Ministerin.

„Sichere Reisekorridore“ für ein Ende der Quarantänepflicht

Reyes Maroto bestätigte den Vertretern der kanarischen Regierung gegenüber weiter, dass die Verhandlungen mit dem Vereinigten Königreich, was die Schaffung sogenannter sicherer Reisekorridore für Urlauber aus Großbritannien auf die Inseln angeht, besonders fortgeschritten seien. Maroto sieht in den Tests die beste Möglichkeit, um die Quarantänepflicht für Reiserückkehrer aufzuheben. Dass nicht schon früher mit der Testung von Urlaubern vor Abflug begonnen wurde, begründete sie damit, dass die WHO davon abgeraten hatte, weshalb die spanische Gesundheitsbehörde diese Maßnahme zunächst ausschloss.

„Wir können die Kurve noch kriegen“

Kanarenpräsident Torres drückte nach dem Gespräch mit der Ministerin die Hoffnung aus, dass die PCR-Tests an den Abflughäfen möglichst schnell eingeführt werden, besonders für Urlauber aus Ländern wie Großbritannien, Deutschland, Italien und Skandinavien. Er wies außerdem auf die Transparenz der Region bezüglich der Corona-Infektionszahlen hin, was im Gegensatz zu anderen Ländern stehe.
Torres bedankte sich bei der Ministerin dafür, dass sie stets für die Kanaren „zur Verfügung stehe“ und wies darauf hin, dass für die Inseln in den kommenden Monaten der Wintersaison viel auf dem Spiel steht. „Wir können die Kurve aber noch kriegen und unser Tourismusprodukt, das hervorragend ist, anbieten“, sagte er. Immerhin liege die Reproduktionszahl des Virus, der vielzitierte R-Wert, der angibt, wie viele Personen ein Infizierter in einer bestimmten Zeit ansteckt, auf den Inseln aktuell unter 1.

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