Trotz Stimmenmehrheit: Niederlage für die PP in Las Palmas de Gran Canaria


© EFE

Eine große Koalition der linksgerichteten Parteien bahnt sich an

Juan José Cardona (PP), Bürgermeister von Las Palmas konnte sich kaum über die Stimmenmehrheit bei den Wahlen am 24. Mai freuen.

Ein kurzer Rückblick: Zwölf Jahre war Las Palmas de Gran Canaria eine unangefochtene Bastion der PP, bis das erstaunliche Wahlergebnis 2007 den Sozialisten unter Jernónimo Saavedra den Wahlsieg mit einer absoluten Mehrheit einbrachte. Nachdem die PP nach nur vier Jahren bei den Wahlen 2011 – wiederum mit einer absoluten Mehrheit – den Sozialisten einen Platzverweis erteilte, schnitten die Konservativen nun, weitere vier Jahre später, vergleichsweise schlecht ab. Von ihrer absoluten Mehrheit mit 16 Sitzen rutschten sie mit 28,7% der Stimmen auf 10 Sitze ab. Die Enttäuschung war Bürgermeister Cardona im Gesicht abzulesen. Er gestand, „ziemlich enttäuscht“ von diesem Wahlergebnis zu sein, das er so nicht erwartet hatte. Doch er werde die Niederlage mit Besonnenheit und gutem Sportsgeist eingestehen. „Ich kann nicht verbergen, dass ich ganz persönlich sehr enttäuscht bin, denn ich glaube, dass wir in den letzten vier Jahren gute Arbeit geleistet haben“, erklärte er.

Die Sozialisten erzielten mit 19,7% der Stimmen sieben Sitze im Stadtrat und sind damit zweitstärkste Kraft, knapp gefolgt von der alternativen Partei „Las Palmas de Gran Canaria Puede“ (LPGC Puede), die Podemos in Las Palmas vertritt, mit immerhin 16,1% und sechs Sitzen. Die Kleinparteien Ciudadanos (C’s), Nueva Canarias (NC) und Unidos por Gran Canaria (UXGC) erzielten je zwei Sitze.

PSOE-Spitzenkandidat Augusto Hidalgo ließ unmittelbar nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses wissen, dass ihm eine Einigung mit LPGC Puede und Nueva Canarias vorschwebe und sprach von einem „Pakt für den Fortschritt“. Hidalgo zeigte sich davon überzeugt, ein von der PSOE angeführtes Dreiparteienbündnis in Gran Canarias Hauptstadt zu erzielen, denn die Parteiprogramme von PSOE, LPGC Puede und NC stimmen in vielen Punkten überein. Von einem Bündnis mit der geschwächten PP wollte er nichts wissen. Das habe er schon während des Wahlkampfes deutlich gemacht, erklärte er, und nun, da sich das Parteienspektrum erweitert habe, stünden Verhandlungen mit den Konservativen außer Frage. 

Am 1. Juni trafen sich die Spitzenkandidaten in einem Café zu einem ersten Gespräch, bei dem sie übereinkamen, dass der Weg aus der „sozialen Not“ eine Priorität ihres Regierungsprogramms sein wird. Augusto Hidalgo (PSOE), Javier Doreste (LPGC Puede) und Pedro Quevedo (NC) zeigten sich in einer im Anschluss an das Gespräch einberufenen Pressekonferenz zuversichtlich, eine Einigung für die Regierbarkeit zu erzielen.

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