Seit mehr als einer Woche schwimmt ein Delfin an den Stränden von Costa Adeje
Teneriffa – Am 4. Juli wurde im Hafenbecken von Puerto Colón ein Delfin gesichtet, der dort einsam umherschwamm. Nachdem zunächst vermutet wurde, dass das Tier sich nur in den Hafen verirrt hatte und von selbst wieder ins offene Meer zurückfinden würde, wuchs mit jedem Tag die Verwunderung angesichts dieses ungewöhnlichen Badegastes. Nicht nur, dass sich der Delfin immer wieder an verschiedenen Badestellen blicken ließ – zuerst schwamm er in Puerto Colón zwischen den Booten, danach am Strand La Pinta und Tage später an den Stränden Torviscas und Fañabé; er kam dabei auch erstaunlich nah an den Strand.
Experten beobachteten im Auftrag der kanarischen Regierung und des Cabildos den Delfin, um festzustellen, ob er verletzt war. Doch das Tier wies keine äußeren Verletzungen auf und schien auch gut genährt zu sein. Auch die Schwimmbewegungen waren normal. Ungewöhnlich war lediglich die Tatsache, dass der Große Tümmler (Tursiops truncatus) immer wieder in die Buchten zurückkehrte. Delfine sind keine Einzelgänger, sondern leben für gewöhnlich in engen sozialen Verbänden, den sogenannten Schulen.
Vom Cabildo aus wurde die Bevölkerung aufgefordert, dem Delfin nicht zu nahe zu kommen. Die Strände, an denen der Tümmler auftauchte, wurden als Vorsichtsmaßnahme gesperrt. Auch wurde verhindert, dass sich Boote dem Delfin näherten und ihn störten.
Nachdem „Fruti“, wie der Delfin getauft wurde, nach einer Woche noch immer an der Costa Adeje seine Bahnen zog, wurde in Erwägung gezogen, ihn mit Unterwassergeräuschen von Orcas zu vertreiben. Ob diese Taktik erfolgreich war, konnte nicht eindeutig festgestellt werden, denn „Fruti“ verschwand, kam aber wieder.
Schließlich schrieb die Crew des Ausflugskatamarans „Bonadea II“, der nachhaltige Wal- und Delfinbeobachtung von Puerto Colón aus anbietet, am 13. Juli auf Facebook, dass „Fruti“ wohl endlich den Weg ins offene Meer zurückgefunden habe.