Firmen in Katalonien befürchten Rechtsunsicherheitt
Trotz zahlreicher nachdrücklicher Appelle an die linke separatistische Partei CUP, Flexibilität zu zeigen und so die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens voranzutreiben, weigert diese sich, den bisherigen Regionalpräsidenten Artur Mas zusammen mit den Stimmen von dessen Parteienbündnis „Junts pel Sí“ erneut zum Präsidenten zu wählen.
Auch zwei Monate nach den katalanischen Wahlen vom 27. September führt Mas die Amtsgeschäfte noch immer nur interimsweise. Wenn keine Lösung gefunden wird, muss im März erneut gewählt werden.
Schon vor dem Wahltermin hatten verschiedene in Katalonien ansässige Unternehmen damit gedroht, ihren Verbleib in der Region zu überdenken, falls sich die Separatisten durchsetzen. Abgesehen vom Bankwesen hatten sich unter anderem die Verlagsgruppe Planeta, das Modeunternehmen Pronovias und die Pharmafirma Indukern so geäußert. Etliche andere Firmen haben diesen Schritt sogar schon seit Längerem getan. Wie die Ratingagentur Axesor behauptet, sind seit 2012 über dreitausend Unternehmen aus Katalonien abgewandert. Die Hauptgründe seien das Klima der Rechtsunsicherheit, welches wegen des Unabhängigkeitsprozesses in der Autonomen Region herrsche, und die enorme Steuerbelastung, die eine der höchsten in ganz Spanien ist. Die letzte bekannte Firmenverlegung ist die der Kette Derby Hotels, die neun Hotels in Barcelona unterhält und deren Chef gleichzeitig Präsident des dortigen Hotelierverbandes ist.
Die meisten Unternehmen wählen Madrid als neuen Sitz. Allein in diesem Jahr sind 306 katalanische Firmen in die spanische Hauptstadt umgezogen.
Die katalanische Regierung bestreitet, dass es aufgrund der Unabhängigkeitsbestrebungen eine Flucht katalanischer Unternehmen gebe. Der Beauftragte für Unternehmen und Wettbewerbsfähigkeit, Pere Torres, erklärte, der Weg- und Zuzug von Unternehmen sei ein normaler Vorgang, und jedes Jahr würden 700 bis 1.000 Firmen aus der Autonomen Region fortziehen.
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