Überschwemmungen, Steinschlag, gesperrte Straßen und stornierte Flüge
Das Spanische Wetteramt AEMET hatte vorgewarnt und tatsächlich öffnete der Himmel am 1. Dezember seine Schleusen. Die Wassermassen stürzten auf Teneriffa, El Hierro, La Gomera, La Palma und Gran Canaria nieder. Am heftigsten traf es El Hierro, wo am 2. Dezember mehr als 200 l/qm Niederschlag gemessen wurde. Auf allen fünf Inseln gab es Überschwemmungen und Steinschlag, die Auswirkungen auf den Straßen- und Luftverkehr waren teils erheblich. Zum Adventsonntag hatte die AEMET für die Provinz Santa Cruz de Tenerife die Auswirkungen des Tiefs vorhergesagt und die gelbe Alarmstufe ausgerufen.
An diesem 1. Dezember traf es El Hierro besonders hart – dort regnete es ab morgens früh ohne Unterlass. Auf dem Flughafen fielen mehr als 45 l/qm, im Osten der Gemeinde Valverde waren es sogar 70 l/qm. Auf der kleinen Kanareninsel wurden ganze Ortschaften überschwemmt, wegen Steinschlags mussten einige Straßen gesperrt werden, darunter die Zufahrtsstraße nach La Caleta.
Am 2. Dezember wütetete das Unwetter dann auch auf Teneriffa, La Gomera, La Palma und Gran Canaria.
Auf Teneriffa war es in den beiden Großstädten besonders schlimm, im Osten und im Süden der Insel. In Santa Cruz und La Laguna schoss das Wasser durch die Barrancos und die Kanalisation, die schnell überfordert war, sodass 25 Abwasserdeckel bald nachgaben. Ampeln versagten den Dienst, und Häuser erlitten Wasserschäden.
Auch in Güímar, Arafo, Fasnia, Candelaria, Granadilla de Abona und Guía de Isora schoss das Wasser die Straßen hinunter und drang sogar in einige Gebäude ein.
Auf den Autobahnen gab es Steinschlag an mehreren Stellen, sowohl inner- als auch außerorts kam es zum Verkehrschaos; auf dem Nordflughafen mussten vier Flüge umgeleitet und weitere vier abgesagt werden.
Im Osten La Palmas, auf La Gomera, El Hierro und Gran Canaria goss es ebenfalls derart stark, dass das Wetteramt die Alarmstufe erhöhte. Wegen Überschwemmungen und Steinschlag mussten diverse Straßen gesperrt werden, u.a. die Zufahrtsstraße zum Hafen von La Estaca und der Tunnel von Los Roquillos auf El Hierro.
Den offiziellen Messungen zufolge wurden auf den Inseln an diesem ersten Dezembermontag spanienweit die stärksten Regenfälle registriert, und zwar 214 l/qm in El Pinar, 196 l/qm in Valverde (beides El Hierro), 116 l/qm in Candelaria (Teneriffa), 102 l/qm in Sabinosa (El Hierro), 73 l/qm auf dem Flughafen von La Palma, 65 l/qm in Adeje (Teneriffa), 61 l/qm auf dem Nordflughafen Teneriffas, 60 l/qm in Santa Cruz de Tenerife.
Für den 3. Dezember hielt die AEMET die gelbe Warnstufe noch aufrecht, auch wenn sich das Unwetter auf dem Rückzug befand und die Sonne bereits wieder am blauen Himmel stand. Der Teide zeigte sich an diesem – im Norden Teneriffas wolkenlosen – Morgen ganz passend zur Jahreszeit verschneit.
Für das lange Wochenende vom 6. bis 9. Dezember steigt die Niederschlagswahrscheinlichkeit laut AEMET allerdings bereits wieder auf 80 bis 100 %.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]