Verbraucherunmut über Telekommunikations- und Automobilsektor


Die meisten Verbraucherbeschwerden richteten sich 2015 gegen Telefongesellschaften, wie die Verbraucherschutzorganisation Facua berichtete. Dieser Sektor verursachte zum zehnten Mal in Folge den meisten Ärger bei den Kunden, die Zahl der Anzeigen stieg von 3.000 im Jahr 2014 um unglaubliche 381% auf 14.200 im Jahr 2015. Facua-Sprecher Rubén Sánchez erläuterte, die Dunkelziffer sei noch höher.

Die 2015 bei Facua eingegangenen Beschwerden sind laut Sánchez insgesamt um 192% auf „historische“ 23.042 gestiegen. 

Facua führt den starken Anstieg insbesondere auf die Anhebung des Movistar-Fusión-Tarifes im Mai und den VW-Abgas-Skandal zurück. Laut Sánchez habe sich der Automobil-Sektor zum ersten Mal in zehn Jahren nach der Anzahl der Verbraucherbeschwerden auf dem zweiten Platz positioniert. Während 2014 nur 165 Anzeigen gegen ein Automobil-Unternehmen eingereicht wurden, waren es im vergangenen Jahr 4.100, also 2.395% mehr, so der Vertreter der Verbraucherschützer. Trotzdem belegt der Telekommunikations-Sektor unangefochten mit 62% der Beschwerden den ersten Platz in der Ungunst der Verbraucher. Laut Sánchez hätten die Anbieter nach dem Movistar-Fusión-Fall am häufigsten wegen eines betrügerischen Tarifanstiegs, der Schaffung von Hindernissen bei Vertragskündigung oder der Androhung nicht gerechtfertigter Vertragsstrafen den Unmut der Verbraucher auf sich gezogen. 

Nach der Telekommunikation (62%) und dem Automobil-Sektor (18%) richteten sich die Beschwerden gegen Unternehmen aus dem Finanz- (5%)  und Energiesektor (4%). Im Falle der Finanzinstitute sind laut Facua die Anzeigen um 15% zurückgegangen. Aktuell beziehen sich die Beschwerden hauptsächlich gegen die Erhebung betrügerischer Gebühren, beispielsweise wegen Überziehung oder bei Abhebungen vom Geldautomaten. Im Energiesektor beklagten sich die Verbraucher am häufigsten über unverhältnismäßig hohe Abrechnungen, nachdem über längere Zeit die Stromzähler nicht abgelesen worden seien. 

Harte Kritik übte Sánchez an der Passivität der öffentlichen Verwaltung, die davon absehe, das betrügerische Verhalten der Unternehmen zu unterbinden oder gar zu regeln.  

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