Der Einkauf im Internet wird auf den Kanaren durch Einfuhrformalitäten verteuert
Der sozialistische Europaabgeordnete Juan Fernando López Aguilar hat bei einem Treffen von Vertretern der ultraperipheren Regionen mit den EU-Kommissaren für Regionalpolitik und Fischerei gefordert, dass diese etwas gegen die Zollhindernisse unternehmen, welche den Internethandel mit den Kanarischen Inseln behindern und den Einkauf überproportional verteuern.
Das Zolldokument DUA, welches immer eingereicht werden muss, wenn Waren aus Spanien oder anderen EU-Ländern empfangen oder dorthin verschickt werden, behindere den Warenverkehr und schließe die Kanaren von der Teilnahme an einem „einheitlichen digitalen Markt“ aus. „Die ultraperiphere Lage sollte die Konkurrenzfähigkeit nicht verhindern, das ist unabdingbar für einen einheitlichen Markt“, sagte der EU-Abgeordnete in einer Verlautbarung.
Auch eine Bürgerinitiative auf der Internetplattform change.org fordert die Vereinfachung der Zollformalitäten für den E-Commerce. Über 22.000 Unterschriften sind auf diesem Wege schon zusammengekommen. In der Petition wird ein Beispiel angeführt: Ein Internetkauf für 40,58 verteuerte sich durch Zoll und Bearbeitungsgebühr um 16,99, also um mehr als 40%. Eine Verteuerung, die innerhalb des spanischen Festlandes nicht anfällt.
Dies könnte einer der Gründe dafür sein, warum die Bewohner der Kanaren im landesweiten Vergleich deutlich weniger online einkaufen, als es ihrem Bevölkerungsdurchschnitt entsprechen würde. Laut einem Bericht des OCTSI (Kanarisches Observatorium der Telekommunikation und Informationsgesellschaft) ist der Umsatz im Internethandel auf den Kanaren zwar um 18% auf 447 Millionen Euro (2014) gestiegen, doch nur 23% der kanarischen Firmen verkaufen auch über das Internet und lediglich 31% der Konsumenten kaufen über dieses Medium. Im landesweiten Durchschnitt sind es 41%.
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