Wirtschaftskrise traf kanarische Baubranche besonders hart


Auch im letzten Jahr geringerer Wertzuwachs

Die neuesten Zahlen des nationalen Statistikinstituts (INE) spiegeln die schlechte Lage der Bauwirtschaft wider, die auch auf den Kanarischen Inseln besonders hart von der Wirtschaftskrise getroffen wurde.

Während der bereits drei Jahre andauernden Rezession hat die Bruttowertschöpfung bzw. der Wertzuwachs der kanarischen Baubranche um 21,1% abgenommen – mehr als in jeder anderen spanischen Region. Als Folge macht die Bauwirtschaft nur noch 8,4% der kanarischen Wirtschaft aus [vor Beginn der Krise waren es noch 10,6%]. Auch der Wertzuwachs der kanarischen Industrie ist zwischen 2008 und 2010 um 18% gesunken.

Während dieser schlechten Jahre haben nur Dienstleistungs- und Energiesektor an Bedeutung gewonnen. Mittlerweile beträgt der Beitrag des Dienstleistungssektors zur kanarischen Wirtschaft 76% [vor Beginn der Krise waren es 71,5%]. Doch dieser Zuwachs beruht auf den schlechten Ergebnissen der anderen Branchen, denn die Dienstleistung an sich verzeichnete negative Zahlen (2009: -0,3%, 2010: -1,1%).

Das Jahr in Zahlen

2010 trugen der Dienstleistungssektor mit 31,38 Milliarden Euro, die Baubranche mit 3,48 Milliarden Euro, die Industrie mit 1,38 Milliarden Euro, der Energiesektor mit 1,04 Milliarden Euro und Landwirtschaft und Fischerei mit 489 Millionen Euro zur kanarischen Wirtschaft bei. Insgesamt betrug die Bruttowertschöpfung 37,78 Milliarden Euro, plus Steuern 41,28 Milliarden Euro. Dabei handelt es sich um ein Wachstum von 0,1% im Vergleich zu 2009 [in dem wirtschaftlichen Katastrophenjahr wurde ein Minus von 3,8% verzeichnet]. Es handelt sich um das geringste Wachstum des Landes. Das kanarische Bruttoinlandsprodukt pro Kopf fiel erneut um zwei Zehntel auf 19.746 Euro (Niveau von 2006) – 14,4% unterhalb des landesweiten Durchschnitts von 23.063 Euro.

Rückblick

Das schlimmste der drei Krisenjahre war 2009, als der Wertzuwachs der kanarischen Baubranche um 13,2% abfiel. Auch die Industrie verzeichnete ein Minus von 11,9%.

2010 verlangsamte sich die Talfahrt beider Wirtschaftssektoren, sodass die Bruttowertschöpfung „nur noch“ um 7,4% bzw. 6,9% abfiel.

Der Primärsektor schaffte eine Kehrtwende und erreichte ein Wachstum von 4%.

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