Zank um Puertos Hafen


Trotz massiver Forderungen wird es keinen Anleger für Kreuzfahrtschiffe geben

Fünf Projektvorschläge für den neuen Sport- und Fischerhafen von Puerto de la Cruz liegen mittlerweile vor. Dies war eine der wenigen Neuigkeiten, die Vertreter von Gemeinde und Cabildo bei einem Treffen zu verkünden hatten.

Am 30. Oktober 2011 hatte es in Puerto de la Cruz eine Demo gegeben, mit der verschiedene Verbände und Bürger die Umsetzung des umfangreichen Hafenausbaus forderten, der seit Jahren angestrebt, aber immer wieder verschoben wird. Ein Jahr später kamen nun Puerto de la Cruz’ Bürgermeister, Marcos Brito, der Leiter des regionalen Hafenamtes, Juan José Martínez, und der Leiter des Tourismus-amtes der Insel und Cabildo-Vizepräsident, Carlos Alonso, sowie weitere Vertreter dieser Institutionen zusammen, um zu verschiedenen Aspekten des Projektes Stellung zu nehmen. Etwa 70 Interessierte kamen als Zuhörer zu der vom Unternehmerzirkel des Nordens veranstalteten Gesprächsrunde.

Carlos Alonso stellte gleich zu Beginn der Veranstaltung klar, dass es nicht darum gehe, einen Hafen der Superlative zu bauen, sondern ein vernünftiges und durchführbares Projekt zu finden. Damit beantwortete er die Frage einiger Bürger nach der Möglichkeit eines Anlegers für Kreuzfahrtschiffe. Dass ein solcher nicht vorgesehen ist, bestätigte sehr zum Ärger von Bürgern und Unternehmern auch Juan José Martínez entschieden mit den Worten: „Ein Anleger für Kreuzfahrtschiffe ist für dieses Projekt nicht relevant.“ Hingegen sei eine Anlegemöglichkeit für Fähren vorgesehen.

Seit die verwaltungsbehördliche Konzession öffentlich ausgeschrieben ist, gingen offenbar bereits fünf Vorschläge ein. Details wurden allerdings noch nicht bekannt. Im September war bereits die Rede von Investoren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die Interesse gezeigt hätten, was bei dem jüngsten Treffen in Puerto de la Cruz aber nicht mehr zur Sprache kam.

Anfang dieses Jahres hatte die Regionalregierung mit der Zustimmung des Cabildos und der Gemeinde angesichts der schlechten Aussichten auf Finanzierung aus dem regionalen Haushaltstopf beschlossen, den Bau des neuen Sport- und Fischerhafens der Stadt in die Hände privater Investoren zu geben, um eine Umsetzung des Projektes überhaupt zu ermöglichen.

Puertos neuer Hafen ist mit einem Investitionsvolumen von 70 Millionen Euro ausgeschrieben. Die Baufläche umfasst 500.000 Quadratmeter, und das Hafenbecken soll Anlegemöglichkeiten für bis zu 700 Boote bieten. Die Bauzeit ist auf acht Jahre veranschlagt. Wann die Arbeiten beginnen werden, sei noch ungewiss, erklärte Puertos Baudezernent Sebastián Ledesma, da dies von der Zahl der eingereichten Projekte abhänge.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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