024: Krisentelefon für Suizidprävention

Foto: PIXABAY

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Erstmals kostenlose, vertrauliche staatliche Hilfe

Madrid – Die Zahl der Suizidfälle ist in den letzten Jahren extrem gestiegen. Im Jahr 2020 wurden 3.941 Fälle registriert, dem letzten Jahr, für das Daten verfügbar sind. Das sind 5,7% mehr im Vergleich zu 2019 und ist gleichzeitig die höchste Zahl, die jemals registriert wurde.

Ab sofort haben nun Personen mit Selbstmordgedanken, sowie die ihnen nahestehenden Personen, eine Anlaufstelle, an die sie sich 24 Stunden täglich und an 365 Tagen im Jahr wenden können. Bisher gab es in Spanien zwar zahlreiche lokale Initiativen, aber keine staatliche telefonische Beratungsstelle für Suizidgefährdete. Es handelt sich um die „Suizid-Helpline“ (024), die von der Gesundheitsministerin Carolina Darias vorgestellt wurde. Mit dieser Initiative versucht die Regierung, die Zahl der Todesfälle zu reduzieren, welche zur hauptsächlichen (nicht natürlichen) Todesursache in Spanien geworden ist. Das Krisentelefon bietet Menschen, die sich das Leben nehmen wollen, und deren Familien Hilfe, Beratung und emotionale Unterstützung an.

„Aufruf zum Leben“

Unter dem Motto „Aufruf zum Leben“ ist die 024 die Umsetzung eines Versprechens vom vergangenen Oktober, als Regierungspräsident Pedro Sánchez ein Maßnahmenpaket von 100 Millionen Euro zur Förderung der psychischen Gesundheit ankündigte. Diese in anderen Ländern bereits existierende Einrichtung basiert auf der Überzeugung, dass jeder, der mit dem Gedanken spielt, sich das Leben zu nehmen, auf professionelle Hilfe zählen kann, auf jemanden, der ihm zuhört und gegebenenfalls eine Aktion in Abstimmung mit den Rettungsdiensten einleitet.
Das kostenlose und vertrauliche Telefon wird während einer Übergangszeit von einem Jahr mit Fachleuten des Roten Kreuzes besetzt sein, bis es als öffentlicher Dienst ausgeschrieben wird.


Selbstmordgedanken bei Minderjährigen gestiegen

Die Stiftung Anar, die Beratungsstellen und einen Chat für Minderjährige mit Problemen unterhält, veröffentlichte besorgniserregende Daten. In den letzten zehn Jahren haben sich die Anrufe von Jugendlichen mit Selbstmordgedanken verzwölffacht – von 298 im Jahr 2012 auf 3.665 im Jahr 2021.

Anar plädiert dafür, bei der Betreuung eine Trennung ­zwischen Erwachsenen und ­Minderjährigen vorzunehmen. Beide Gruppen präsentieren ganz unterschiedliche Merkmale, die für eine wirkungsvolle Betreuung von Bedeutung sind. Das geschieht bereits ebenfalls mit der 016-Telefonnummer für geschlechtsspezifische Gewalt.

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