Kritiker sprechen von einer elitären Institution, die keinen Platz auf Teneriffa habe
Das Auditorium in Santa Cruz de Tenerife hat im Jahr 2004 Ausgaben in Höhe von 5,2 Mio. Euro erzeugt, die größtenteils durch öffentliche Gelder aufgebracht wurden. Drei Mio. Euro stammen vom Cabildo Teneriffas, während die kanarische Regionalregierung 420.000 Euro beisteuerte. 1,8 Mio. Euro wurden durch die Aktivitäten im Auditorium, wie Konzerte und Kongresse eingenommen.
Das Auditorium Alfredo Kraus in Las Palmas de Gran Canaria hat im selben Zeitraum fast 2 Mio. Euro weniger an öffentlichen Subventionen erhalten.
Die Debatte über Sinn und Zweck einer solchen Institution auf der Insel verfolgt das Auditorium bereits seit Beginn der ersten Planungen zum Bau dieses architektonisch herausragenden Gebäudes, das am 26. September 2003 seine Türen für das Publikum geöffnet hat. Kann Teneriffa es sich überhaupt erlauben, soviel Geld für etwas auszugeben, das nur eine Minderheit der Bevölkerung interessiert und, so behaupten Kritiker, aufgrund seiner Preispolitik den meisten Tinerfeños verschlossen bleibt?
„Es wird unglücklicherweise mehr über den wirtschaftlichen Rahmen des Auditoriums diskutiert, als über seinen kulturellen Nutzen“, beschwert sich dagegen der Inselbeauftragte für Kultur, Cristóbal de la Rosa. Die 3 Mio. Euro, die das Cabildo jährlich investiere, seien nötig, um die Qualität des Programms zu garantieren und das Gebäude instand zu halten. Die Einahmen würden sich mittelfristig so weit erhöhen, dass man damit 45% der Ausgaben finanzieren könne. Das sei europäischer Durchschnitt und somit eine gute Nachricht.
Preise für Veranstaltungen nicht zu hoch
Kultur sei nun einmal überall ein wirtschaftlich betrachtet defizitäres Gut, dessen Nutzen nicht ausschließlich betriebswirtschaftlich beurteilt werden dürfe. Außerdem stimme es nicht, dass die Preise für die Veranstaltungen im Auditorium zu hoch bemessen seien. „Wir haben eine ähnliche und zum Teil sogar niedrigere Preispolitik im nationalen Vergleich aller öffentlichen Auditorien“, behauptet de la Rosa. Arbeiten müsse man daran, die Bevölkerung für die Veranstaltungen zu interessieren und die „Angst vor der Kultur“ im Bewusstsein der Menschen abzubauen.
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