600.000 Unterschriften für besseren Kundenservice

Rentner Carlos San Juan mit den 600.000 Unterschriften auf dem Weg zum Wirtschaftsministerium. Foto: Efe

Rentner Carlos San Juan mit den 600.000 Unterschriften auf dem Weg zum Wirtschaftsministerium. Foto: Efe

Der Initiator der Aktion „Soy mayor, no idiota“ – ich bin alt, aber kein Idiot – hat kürzlich die Unterschriften im Wirtschaftsministerium eingereicht

Madrid – „Ich bin fast 80 Jahre alt, und es macht mich sehr traurig, dass die Banken die älteren Personen wie mich vergessen haben“. So beginnt die Petition auf der Plattform change.org, mit der ein 78-jähriger Rentner aus Valencia in wenigen Wochen 600.000 Unterschriften sammeln konnte und mit der er sich an Banken wie Santander richtete. Damit ist er zum Symbol des Kampfes gegen die Ausgrenzung älterer Menschen geworden. Im Einklang mit seiner Petition für einen geduldigeren und humaneren Service, hat er sozusagen ins Schwarze getroffen. Carlos San Juan wurde dank dieser Aktion zum Gesprächspartner für Banken, Verbraucherorganisationen, der Bank von Spanien und dem Wirtschaftsministerium, das ihn nach Madrid eingeladen hat. Vor dem Gebäude des Ministeriums traf er zufällig auf Vizepräsidentin und Wirtschaftsministerin Nadia Calviño, mit der er ein spontanes Gespräch führen konnte.

Seine Aufgabe war es an diesem Morgen, die 600.000 Unterschriften der Kampagne bei der Nationalbank registrieren zu lassen und ein Gespräch mit dem Generalsekretär der Institution zu führen. Während er mit den Medien sprach, die sich dort versammelt hatten, kam es zu einem unerwarteten Meinungsaustausch. Ministerin Nadia Calviño, die von diesem Termin wusste, näherte sich am Ende der Ministerratssitzung, um ihn zu begrüßen.

„Der Vertreter des Fußvolks und aller Senioren steht vor ihnen, vor allem der verletzlichen Menschen“, sagte er zu ihr, nachdem sich die Ministerin einen Weg durch die Reporter gebahnt hatte. Sie brachte ihre Freude über seinen Besuch zum Ausdruck und erklärte ihm, dass die Regierung bereits mit verschiedenen Arbeitgebern und Bankverbänden Gespräche geführt habe, um einen besseren Service für ältere Menschen zu erreichen, insbesondere weil sie während der Pandemie die Digitalisierung beschleunigt, Filialen geschlossen und das Personal reduziert hätten. „Es ist für uns eine Priorität, ganz speziell die älteren Menschen zu begleiten. Es muss eine persönliche Betreuung gewährleistet werden, damit sie sich gut behandelt fühlen“, sagte sie wörtlich.

Carlos San Juan ist Chirurg und Urologe im Ruhestand und hat sich an diesem Tag auch mit dem Verband der Verbraucher von Finanzdiensten Asufin getroffen, der seine Kampagne unterstützt. Außerdem liegen Einladungen von den Bankverbänden AEB, CECA und UNACC vor. Er werde nicht ruhen, bis effektive Lösungen für beschränkte Öffnungszeiten, unbesetzte Telefone sowie die Gewohnheit einiger Banken, Senioren zur Nutzung von Apps und Geldautomaten zu verpflichten, gefunden werden, erklärte Carlos San Juan. Er versicherte, dass er keinesfalls Protagonismus anstrebe. „Es geht um unser Geld, und man hat uns dazu verpflichtet, dass unsere Rente dort eingezahlt wird“, erklärte er.

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