Der in Puerto de la Cruz ansässige Verband „La Mesa“, der nach dem Vorbild der deutschen „Tafeln“ funktioniert und Bedürftige der Stadt mit Lebensmitteln versorgt, bedient immer mehr Menschen, deren gegenwärtige Lebens- bzw. Finanzlage schwierig ist.
Obwohl regelmäßig Spenden eingehen, fehlt bislang jegliche Unterstützung von der Stadt. Aus diesem Grund fand am 5. Mai um 11.00 Uhr vor dem Rathaus eine Demonstration statt, bei der „La Mesa“ die Bürgermeisterin Lola Padrón an ihre sozialen Verpflichtungen erinnerte. Die kleine Gruppe Demonstranten – viele waren wohl aus Angst, erkannt zu werden oder aus Scham nicht erschienen – marschierte friedlich auf das Rathaus zu und verkündete ihre Forderungen. Dabei sahen sie sich einem geradezu lächerlich großen Aufgebot an Polizeikräften gegenüber, die vor dem Rathaus Posten bezogen hatten.
Wie Verbandssprecherin Ingrid Lüttgenau den anwesenden Journalisten erklärte, bedient „La Mesa“ derzeit 512 Familien aus Puerto de la Cruz, insgesamt 1.369 Personen. „Es gibt in Puerto de la Cruz Menschen, die Hunger haben“, sagte sie. Doch die Stadt wolle davon nichts wissen, und der Hilfsverband sei offenbar nicht gern gesehen, denn er entspreche nicht dem, was sich eine Touristenstadt als förderlich und positiv für das Image vorstelle. Man habe der zuständigen Stadträtin zwar nach langen Bemühungen das Versprechen abgerungen, in den Haushalt 2009 einen Zuschuss für „La Mesa“ einzuplanen. Mit diesem Geld, so teilte die Stadt mit, könne aber erst im nächsten Jahr gerechnet werden. „Und was sollen die bedürftigen Menschen bis dahin machen?“, fragt sich Ingrid Lüttgenau, die trotzdem weit davon entfernt ist, aufzugeben. „Wir werden weiterkämpfen“, versicherte sie.
In vorderster Reihe bei den Demonstranten bekundete übrigens der ehemalige Bürgermeister und heutige lokale Oppositionsführer Marcos Brito seine Solidarität.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]