Die Stromnetze der Inseln Teneriffa und La Gomera werden durch den Zusammenschluss an Stabilität gewinnen
Teneriffa/La Gomera – In einem offiziellen Akt wurde Ende Februar das Projekt eines Seekabels zwischen Chío im Westen Teneriffas und dem Wärmekraftwerk El Palmar auf La Gomera vorgestellt, das die Stromnetze beider Inseln miteinander verbinden wird. An der Präsentation nahmen Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres, die Cabildo-Präsidenten Pedro Martín (Teneriffa) und Casimiro Curbelo (La Gomera), die Präsidentin des Netzbetreibers REE, Beatriz Corredor, und der kanarische Umweltminister José Antonio Valbuena teil.
Das geplante Seekabel wird die zweite Verbindung zweier Inselnetze auf den Kanaren sein. Die Inseln Fuerteventura und Lanzarote, die dichter beieinander liegen als Teneriffa und La Gomera, haben schon seit dem Jahr 2005 ein gemeinsames Stromnetz.
Die Verbindung der beiden Systeme wird die Stromversorgung beider Inseln stabiler und störungsresistenter machen. Und es versetzt, wie Casimiro Curbelo erklärte, die Insel La Gomera in die Lage, mehr Strom aus Erneuerbaren Energien zu produzieren, als sie verbraucht, da der Überschuss nach Teneriffa abgegeben werden kann. Auch sein Amtskollege von Teneriffa, Pedro Martín, betonte, die elektrischen Systeme auf den Kanaren seien fragil, sodass jede Verbindung eine Verbesserung darstelle. Auf Teneriffa müsse für das Seekabel ein Umspannwerk gebaut werden, das im oberen Bereich des Gemeindegebiets Guía de Isora, weitab von den Wohngebieten, errichtet werde.
Ein weiteres Umspannwerk wird auf La Gomera, in der Nähe des Wärmekraftwerks El Palmar, gebaut und ein Seekabel von 36 Kilometern Länge in Tiefen von bis zu 1.145 Metern verlegt. Insgesamt erfordert das Projekt eine Investition von 103 Millionen Euro. Die Installation wird ab dem Zeitpunkt, da alle erforderlichen Gutachten und Genehmigungen vorliegen, 24 Monate in Anspruch nehmen.
Die Verlegung des Seekabels ist in einer Weise geplant, die den Einfluss auf die Umwelt minimiert. Die ersten paar Hundert Meter werden durch einen horizontalen Mikrotunnel geführt, sodass die biologischen Lebensgemeinschaften in diesem Bereich nicht belastet werden.