Die Brände in El Paso vernichten 85 % der Avocado- und 40% der Bananenproduktion
La Palma – Ende August haben die Brände auf La Palma dem Landwirtschaftssektor der Insel sehr stark geschadet. Im Zentrum der Insel, in der Gemeinde El Paso, führten die Brände, die etwa zehn Hektar verbrannt haben, zu sehr großen Verlusten in der Avocado-, Bananen- und Weinproduktion. Nach ersten Schätzungen der Versicherungsexperten und der Arbeiter selbst sind 85% der Avocadoproduktion verloren gegangen. Die Schätzungen für die Bananenplantagen fallen weniger schlimm aus, sie betragen ca. 40% der Ernte. Zu diesen brandbedingten Verlusten kommen noch die Verluste durch den starken Wind und die hohen Temperaturen, die viele Früchte und Pflanzen ungenießbar gemacht haben. Zwar wurden auch die Weinstöcke vom Feuer in Mitleidenschaft gezogen, doch die Hitzewelle hat ihnen am meisten zugesetzt. Viele Weinberge wurden durch die hohen Temperaturen komplett verbrannt. Auch der Gemüseanbau litt stark unter der Hitzewelle. Es wird geschätzt, dass vom Paprika- und Tomatenanbau 80 % der Produktion und vom Salatanbau 100 % der Produktion verloren gegangen sind.
Zwanzig Gutachter waren in den Avocadoplantagen im Einsatz, um die entstandenen Schäden zu bewerten. Die Gutachter haben ebenfalls die Bananenplantagen und die Weinstöcke kontrolliert, die in diesen Fällen durch eine Kollektivversicherung gedeckt sind. Für Avocados gibt es jedoch keinen solchen Schutz, sodass die Landwirte, die keine individuelle Versicherung abgeschlossen haben, keine Beträge von den Versicherungsgesellschaften erhalten werden. Sie haben jedoch von der Inselverwaltung die politische Zusage einer Beihilfe erhalten. Das regionale Landwirtschaftsministerium der kanarischen Regierung, hat sich verpflichtet, beim Kauf von Pflanzen oder bei der Reparatur von Infrastrukturschäden mitzuwirken. Das wird dank des Plans zur Entwicklung des ländlichen Raums möglich sein.
Die betroffenen Landwirte haben bereits Unterstützung von verschiedenen Kreditinstituten erhalten, die sich verpflichtet haben, die Beihilfen und die Versicherungssummen vorzustrecken.
Außerdem wurde die Zone als Katastrophengebiet eingestuft, weshalb die Landwirte auch noch staatliche Unterstützung erhalten werden.
Lampenputzergras widerstandfähig gegen das Feuer
Das Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) überlebte das Feuer und wächst erneut nur eine Woche nach dem Brand. Dieser Schädling ist eine der wichtigsten invasiven Pflanzen auf La Palma. Jetzt kann es ohne andere konkurrierende Pflanzen wachsen und die gesamte Fläche erobern. Es hat die Ausbreitung der Flammen gefördert, da es ein perfekter Brennstoff ist, um diese Art von Feuer zu nähren. Aber es sind nicht nur private, verlassene Flächen, auf denen sich das Lampenputzergras seit Jahren ausbreitet. Es sind auch öffentliche Flächen, die von den Gemeinden instandgehalten und gesäubert werden müssen. Trotz der Warnungen der örtlichen Behörden säubern Privatpersonen ihre Grundstücke nicht und lassen diese invasive Pflanzenart wachsen. Die Verwaltung räumt jedoch ein, dass sie einen Teil der Verantwortung trägt und gibt zu, dass sie mit den Ausrottungskampagnen gegen diesen Schädling bisher wenig Erfolg hatte.
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